Tja was soll ich sagen. Ich habe ein wenig besser geschlafen, als die letzten Tage, aber der Zustand lässt sich immer noch nicht annähernd als "gut" bezeichnen. Dazu kam, dass der Wind seit gestern noch angezogen hatte und um das Haus jaulte.
Irgendwie habe ich mich dann doch aus dem Bett und zum Frühstück gequält, wo die frischen Croissants meine Laune wenigstens ein bisschen hoben. Trotzdem war mir so gar nicht nach radeln heute. Dennoch rappelte ich mich nach dem Frühstück auf, um wenigstens die kleine Runde, die eigentlich für gestern vorgesehen war zu fahren. Mehr hätte meine angeschlagene Gesundheit vermutlich auch nicht zugelassen. Und der Wind tat sein übriges um es mir möglichst schwer zu machen.
Heute ging's mal zu anderen Richtung aus Can Picafort raus, Richtung Artà. Nach einer Weile ging's rechts ab Richtung Petra. Die Strecke war eigentlich sehr nett. Ein kleines Nebensträßchen mit Hügeln und hübschen Abfahrten. Kurz vor Petra war wohl ein besonders hoher Punkt, von dem aus man einen fantastischen Ausblick hatte.
Ich muss sagen, dass mir die Hügel schon nicht mehr ganz so schwer fielen wie am Anfang. Im Schnitt radelte ich mittlerweile auch mit 15 - 20 km/h hoch, statt wie zuvor mit 7 - 10 km/h. Die Abfahrten machten auch mehr Spass, vor allem weil ich mich mittlerweile in den Kurven etwas sicherer fühlte.
Petra lag irgendwie so unspektakulär am Wegesrand, dass ich einfach schnell vorbei rauschte. Auch auf Mallorca war es wohl mittlerweile Herbst geworden, auch wenn die Insel dass vermutlich noch nicht so ganz wahr haben wollte. Abgeerntete Felder und Herbstblumen säumten die Strasse. Kurz vor Sineu, das als nächstes auf der Strecke lag, gab es eine Tankstelle, wo ich etwas Energie in Form von Schokolade auftankte. Mein Hintern tat mittlerweile schon wieder so sehr weh, dass ich bei jedem Mal treten das Gefühl hatte, der Knochen habe sich schon durch Haut und Hose hindurch gegraben und riebe nun auf dem Sattel. Deshalb wurde auch Sineu, wo ich ja am ersten Tag schon gewesen war, nur gestreift und es ging weiter nach Muro.
Die kleine Nebenstrasse zwischen den beiden Städten triezte mich allerdings mit diversen, nicht enden wollenden Hügeln noch ganz anständig, sodass ich in Muro erstmal eine Pause einlegen musste. Die lies sich auch wunderbar nutzen um in der nahen Apotheke erstmal jede Menge Halstabletten einzukaufen, und die dann auf der Weiterfahrt fröhlich zu lutschen.
Das letzte Stück kannte ich eigentlich schon, nur nahm ich mir dieses mal die Zeit, den traumhaften Ausblick, wenn man die Stadt in nördlicher Richtung verlässt, auch noch zu fotografieren.
Das letzte Stück ging dann recht flott, und als ich beim Fahrradhändler stand um mein Rad wieder abzugeben, musste ich feststellen, dass ich 3 Std. für die knapp 60km gebraucht hatte, und Mitten in der Siesta des Ladens dort angekommen war.
Also nochmal zurück ins Hotel, duschen und noch 1 - 2 Std. in der Sonne schlafen, um dann kurz vor 6 das Rad zurück zu bringen. Die Gelegenheit bot sich an um noch ein paar Fotos von der Strandpromenade und dem Meer zu machen, dass durch den starken Wind aufgeregt wütend gegen die Felsen am Strand klatschte, und dabei Meterhohe Sprühfontänen entstehen lies, gefolgt von Gischtwolken, die die Frauen entsetzt aufschreien und die Kinder vor Freude johlen ließen.
Die Fahrradübergabe lief unspektakulär, ich machte den Menschen noch auf das Klackern aufmerksam und bekam eine der Flaschen geschenkt. Jetzt ist es kurz vor 6 im Hotel und ich warte hungrig auf das Abendessen. Danach wird heute wohl nicht mehr viel passieren, da ich zugunsten meiner empfindlichen Mandeln auf schwimmen und laufen heute verzichten werde. Bei dem Wind wäre das ohnehin mein Tot...
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