Das Aufwachen heute war eine Qual. Ich hatte gestern Abend schon ein Kratzen im Hals gehabt, und das hatte sich über Nacht zu einem ausgewachsenen Halsschmerz entwickelt. Da ich befürchtete, mich gestern etwas überanstrengt zu haben, beschloss ich beim Frühstück, das Radfahren heute doch nochmal sein zu lassen. Das passte mir insofern gut in den Kram, weil ich noch genauso käseweiß war wie am ersten Tag, und mir die Mallorca-Geschichte bestimmt keiner abkaufen würde.
Also nach dem Frühstück erstmal an den Strand. Planschen, lesen oder einfach faul in der Sonne liegen. Weil es den ganzen Tag schon leicht windig war, gab es auch super Wellen.
Gegen 3 zog der Wind dann aber so drastisch an, dass es nicht mehr so wirklich Spaß machte, am Meer zu liegen, und so zog ich mich auf eine Liege (windgeschützt) am Hotelpool zurück.
Weil ich schonmal da war konnte ich mich wenigstens zu 1000m im Pool überreden. Danach war mein Buch alle und ich ging zum Abendessen. Die Paella wollte mir auch nicht so wirklich schmecken und ich war kurz davor mich nach dem Essen einfach ins Bett fallen zu lassen und ein bisschen tot zu sein.
Allerdings hatte ich gestern 60min langsames joggen auf heute verschoben, und wegen des schlechten Gewissens bin ich dann doch noch laufen gegangen. Und wie so oft war ich danach wirklich froh und dankbar, es doch getan zu haben.
Ich lief die übliche Strecke am Meer entlang. Wegen des starken Windes war kaum etwas los auf der Strandpromenade und die Wellen wurden mit solcher Kraft gegen die Klippen getrieben, dass die Gischt bis zur Promenade spritze. Am Ende der Bucht beschloss ich, den Rückweg direkt am Wasser entlang zu laufen. Sowas hatte ich zuletzt in Holland bei der Schulfreizeit in der 10. Klasse gemacht. Dementsprechend neu und toll war es. Links von mir das wilde, dunkle, scheinbar endlose Wasser, rechts die Promenade mit ihren bunten Lichtern und wild durcheinander redenden Menschen und die Musik in den Strandbars, die versuchten, die wenigen verbleibenden Spaziergänger zum bleiben zu überreden.
Dazu die ganze Zeit der Wind, der um meine Nase pfeift und das Salz in meine Haare streut. Hier und da musste ich einer allzu wagemutigen Welle ausweichen und, um am Hafen vorbei zu kommen, wo der Wind in auf Schiffe mit leisem klack-klack in den eingeklappten Takelagen spielte.
Allzu schnell war dieses Mal das Ende der Bucht erreicht, wo ich noch ein wenig allein am dunklen Strand stehen blieb und die Wellen beobachtete.
Salzgeruch, Wind im Haar und das Rauschen der Wellen sind für mich das ultimative Gefühl von Freiheit. Für solche Momente lohnt es dich immer weiter zu machen. Egal wie beschissen es grade aussehen mag.
Danach ging's guter Dinge zurück ins Hotel, wo ich nach einer Dusche nochmal zu Bar ging um einen Cocktail zum Tagesausklang zu trinken. Erstaunlich ist, dass mir die ganze Woche nicht einmal die Beine vom Radfahren weh getan haben. Nur der Hintern.
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