Mittwoch, 9. Juli 2014

EWR Triathlon Lampertheim 2014



[​IMG]Nachdem ich hier 2010 mit dem Jedermann mein Triathlon-Debut gefeiert hatte, war es irgendwie ein nostalgisches Rennen. Ohnehin ist in Lampertheim alles sehr familiär. Chip-Zeitnahme? Fehlanzeige. Hier wird noch Analog = von Hand gestoppt. 
Der Wettkampf teilt sich auf in Jugend-Triathlon, Sprint, Jedermann und Staffel. Dabei fällt das Teilnehmerfeld mit 140 Sprintern, 280 Jederfrauen (und Männern), 22 Staffelstartern und 70 Jugendlichen ebenfalls eher familiär aus. Das schlechte Wetter heute Morgen hat dann anscheinend noch mehr Leute dazu bewegt, im Bett zu bleiben, denn die angemeldeten sind bei weitem nicht alle aufgetaucht. 

Als ich um 6:30 in Offenbach in die S-Bahn gestiegen bin war es noch trocken. Als der Zug dann um kurz nach 8 in Lampertheim ankam regnete es schon beträchtlich mehr. Nachdem die beiden B-Jugend-Jungs die mit mir im selben Zug gekommen waren relativ verloren am Bahnsteig rumstanden, bot ich an, sie mit zum Start zu nehmen, was sie relativ dankbar annahmen. 
Kurz vor halb 9 dann am Schwimmbad / Badesee. Vor der Startnummernausgabe stand bereits eine beträchtliche Schlange, aber es ging insgesamt recht flott voran. Zwischendurch kamen immer wieder aufgeregte Eltern nach vorn gedrängelt, die unbedingt jetzt die Startunterlagen für ihr Kind, das ja um 9 Starte haben müssten. Glücklicherweise ließen sich die Damen an der Ausgabe nicht erweichen und wiesen die Papis und Mamis darauf hin, dass man die Unterlagen bereits seit 7:30 Uhr abholen hätte können.


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Schwimmstrecke 2014. Alle Klarheiten beseitigt?
Rad-Checkin war kurz und schmerzlos. Irgendwer kritzelte mit Edding meine Startnummer in Miniaturgröße auf meinen Oberarm (Respekt wer das aus mehr als 1m Entfernung lesen konnte) und ich machte mich an den Aufbau in der Wechselzone. Glücklicherweise hatte es mittlerweile aufgehört zu regnen und es sollte auch bis lange nach dem Wettkampf nicht wieder anfangen. 
Schnell aufgebaut, umgezogen, dem Start der Kids und Jugend zugesehen (einer der Schüler B musste nach 25m von einem Kanu gerettet werden) und der sehr heiteren Wettkampfbesprechung beigewohnt ("Die Radstrecke ist gesperrt aber halt nicht komplett. Kann sein dass da halt mal so ein Linienbus drin rumgurkt") und versucht, aus dem Spaghettiartigen-Schwimmdiagramm schlau zu werden ("Ihr fangt da drüben an und schwimmt einmal quer durch. Dann ist Landgang um das giftgrüne Planschbecken in dem der Frosch sitzt. Dann gehts weiter im Uhrzeigersinn gegen den Uhrzeigersinn um die Boje 1. Und dann im Uhrzeigersinn weiter im Uhrzeigersinn um die Bojen 2, 3 und 4 ganz außen rum.") und im Anschluss in Richtung Schwimmstart auf der Rückseite des Badesees. 

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Der Badesee
Wir sollten in zwei Wellen starten, erst die Herren, dann die Damen und die Jugend A und die Junioren. Kurz bevor es losging (wir standen alle schon zitternd im Wasser) machte der Moderator nochmal anstalten, erneut die Schwimmstrecke zu erklären (vermutlich motiviert durch die 'Lampertheimer Spargelkönigin' die ihm relativ hilflos in ihren Stöckelschuhen über den Rasen nachgestarkst war) wurde aber von wütenden Rufen und noch wütenderen Blicken der Athleten relativ zeitnah abgewürgt. Also lieber gleich Startschuss, Los gehts für die Männer und zwei Minuten später dann für die Damen. 







Spargelkönigin Melanie I.
Ich bin ja ein ganz passabler Schwimmer, aber einige Mädels setzten sich sofort in einem Affenzahn von der Gruppe ab und ich begann etwas an mir zu zweifeln. Nach dem Landgang (rund ums Planschbecken ) überholte ich dann die ersten Männer und stellte fest, dass ich zumindest die Verfolgergruppe anführte. Also doch nicht ganz so ab vom Schuss. Nach 13:01 waren die 750m geschafft (die ersten Mädels hatten mit Sicherheit schon 4-5min Vorsprung ) und nach einem kurzen Bergsprint den Strand hoch konnte ich meinen getreuen Drahtesel schnappen und mich auf die Radstrecke begeben. 

Die war vor allen Dingen zunächst recht einsam. Der Asphalt auf den ersten 10km ist eher schlecht und im Wohngebiet rund um den See auch immer wieder mit Pflastersteinen durchsetzt, um zu schnelles Fahren zu verhindern. Aus der Stadt raus kam ich dann langsam in Fahrt und kassierte wieder ein paar Männer ein. Insgesamt lief die erste Hälfte ganz gut, dank Rückenwind kam auch nett Geschwindigkeit zustande und ich konnte auf die 4 Damen vor mir wieder ein bisschen Zeit gut machen. Leider kam nach der Wende dann die Abrechnung, in Form eines ziemlich fiesen Gegendwinds. Trotzdem konnte ich noch ein paar mehr Männer überholen (zwei davon haben mich netterweise sogar angefeuert - da sag nochmal einer Männer hätten ein Egoproblem wenn Frauen vorbei ziehen.  ) und habe meine armen Beine dann auf den letzten 3km ein wenig ausruhen lassen. Nach 37:57 war der Zauber vorbei und ich wieder auf dem Weg durch die Wechselzone.
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Start zur Laufstrecke

 T2 unspektakulär, allerdings war die Wechselzone mittlerweile reichlich matschig, weshalb sich das "in die Schuhe kommen" etwas schwierig gestaltete. 
Dann raus auf die Laufstrecke, mal sehen was geht. Erst ein bisschen über Rasen hoppeln, dann geht es auf dem Damm an einem Altrheinarm entlang und schließlich aufs freie Feld. Für meine Verhältnisse (und Angesichts der Zeit in Kraichgau vor zwei Wochen) flog ich förmlich dahin - in Relation gesehen hoppelte ich wohl etwas schneller als sonst in Zeitlupe am Wegesrand. Die erste Frau kam mir entgegen als ich KM1 passiert habe, Frau #2 und #3 folgten im Abstand von jeweils 500m. Überholt (von einer Frau, die Männer, die ich beim Radeln kassiert hatte waren schon lange wieder vorbei) wurde ich zum ersten Mal kurz vor dem Wendepunkt. Und danach nochmal. Und nochmal. Und nochmal.  Immer wieder schockierend zu sehen, dass man durch kein Lauftraining auch nicht schneller wird. 

Nach 29:09 waren die 5km dann geschafft, was ich angesichts der Leistung von vor zwei Wochen nicht für Möglich gehalten hätte. Macht insgesamt eine Zeit von 1:22:32 und damit einen Platz 9 in der Gesamtwertung und einen Platz 2 in der AK. (AK Platz 1 war auch die Gesamtsiegerin in 1:05  )




Achja, kann den Lampertheimern mal einer sagen, dass ihr Logo *etwas* unglücklich gewählt ist? 



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