Dienstag, 10. November 2009

Mein Kleiderschrank

Da Sportsachen mittlerweile sehr viel Raum in meinem Kleiderschrank einnehmen, habe ich sie kürzlich ausgegliedert. Sie wohnen jetzt in einer extra Kommode. Da ich mir immer wieder Sticheleien gefallen lassen muss, wenn ich mal wieder etwas Neues kaufe, hier also eine Bestandsaufnahme über die Grundausstattung "Triathlon" die ich nach knapp 3 Monaten besitze:

Swim:


  • Badeanzug - bereits vorher gehabt

  • Schwimmbrille - bereits vorher gehabt

  • Schwimmbrett

  • Pull Buoy



Die Schwimmbrille wird wohl demnächst durch ein tauglicheres Modell ersetzt. Auf der Liste stehen hier noch Paddles und - in ferner Zukunft - ein Neo.

Bike:



Hier steht noch eine eigene lange Radhose aus. Angesichts der Preise wird die aber noch warten müssen. Dazu Überschuhe, Arm & Beinlinge.

Run:


Sonstiges:

Triathlon Websites

Das Web ist groß und was man dort so findet ist zum Teil erstaunlich. Die Liste erhebt übrigens keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Wer weitere Tipps hat, kann diese gerne in den Kommentaren zum Besten geben.

Ich werde die Liste von Zeit zu Zeit erweitern, es lohnt sich also, öfter mal Reinzuschauen.



Klassiker (deutsch)


http://www.triathlon.de/

Hübsch aufgemachte Seite mit klassischen Szene-News, Trainings- und Wettkampf Tipps und einer einer kleinen Community mit Forum.



http://www.tri-mag.de/

Tri-mag.de Ist die Website zum Triathlon Magazin. Das merkt man auch: Artikel sind vielseitig und gut recherchiert. Besonders Positiv fällt auf, dass ältere Jahrgänge des Magazins in einem eBook-Reader eingesehen werden können - kostenlos. Wem es also nichts ausmacht, dass die Artikel etwas älter sind, der findet hier z.B. kostenlose Trainingspläne. Neben einem Forum gibt es auch einen kleinen Shop, in dem man u.A. sämtliche Zeitschriften und Abos erwärben kann.


http://www.triathlon-tipps.de/

Wer Trainingspläne oder Tipps zu Technik, Wettkampf und Training sucht, der ist hier richtig und gut aufgehoben. Kostenlos gibt es hier einen 12wöchtigen Volksdistanz- und einen 24wöchigen OD-Trainingsplan. Runterzuladen als PDF, die jeweils das Wochenpensum enthält. Die Pläne selbst sind sehr ausfühlich erklärt, für Anfänger sind sie meiner Meinung aber zu detailliert bzw zu techniklastig. Die Schwimmpläne setzen voraus, dass man sämtliche Lagen beherrscht.


http://www.tri2b.com/

Auch wenn die Adresse nicht so anmuten mag, handelt es sich bei tri2b um eine deutsche Triathlonseite mit Infos, Trainingslagern und vielem mehr. Die Berichte sind sehr gut Recherchiert, es gibt Schwerpunktthemen zu bestimmten Veranstaltungen oder Athleten und insgesammt kann man einige Stunden dort mit lesen verbringen.


http://www.dtu-info.de/

Mehr so der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch die Website der Deutschen Triathlon Union erwähnt, weil um die kein Athlet der mehr als Volksdistanz will herumkommt.


Trainingspläne & Co.



http://www.just4sport.de/

Just4Sport bietet Trainingspläne für Laufen, Radfahren und Triathlon an. Kostenlos und - das ist das Besondere - customized. Der ambitionierte Ausdauersportler besimmt zunächst sein Fitnesslevel, dann die Anzahl der Trainingseinheiten pro Woche, evtl noch einen Schwerpunkt (im Triathlon-Modus) und daraus errechnet die Seite einen persönlichen Trainingsplan. Neben verschiedenen Distanzen kann z.B. auch zwischen Wettkampf- und Wintertraining bei den Radplänen gewechselt werden. Und auch die Schwimmpläne können sich sehen lassen: Pro Plan gibt es zwei Versionen. Eine für Bleienten und eine für Kraulschwimmer, die es beide in sich haben.



Swim



http://www.svl.ch/
Swimmnews.ch oder svl.ch ist eine Schweizer Seite, die sehr ausfühlich Schwimmtechnik und Trainingslehre erläutert. Da der Webdesigner entweder betrunken oder (wahrscheinlicher) eben kein solcher war, ist die Seite leider recht unübersichtlich geworden. Hier geht es per Direktlink zu den Tipps. Die Seite ist zweisprachig gehalten, links Deutsch, rechts Englisch. Und da die Schweizer etwas eigen sind, muss man sich auch kurz daran gewöhnen, dass sie den Englischen Begriff "Crawl" statt Kraul verwenden.



Bike



http://www.rennrad-news.de/

Rennrad-News ist hauptsächlich eine Communitiy mit Schwerpunktthema - wer hät's gedacht - Rennradeln. Neben dem großen Forum bietet die Seite allerdings auch den Winterpokal an, eine kleine Motivationsstütze um gut Trainiert über den Winter zu kommen. Trainingseinheiten werden eingetragen und nach einem (recht eigenwilligen) Punktesystem bewertet. Es gibt Einzel- und Teamrankings und hübsche Grafiken visualisieren dem Sportler übersichtlich, wie fleissig er war.



Run


http://runnersworld.de/

Runnersworld ist nach eigener Aussage das größte Laufmagazin der Welt. Ich lese es gerne, da ich den Schreibstil sehr mag und die Artikel meist gut und ausfühlich recherchiert sind. Die Webseite bietet allerdings weit mehr, als ein paar unterhaltsame Artikel. Neben einer Riesigen Community mit Forum und Laufpartner-Suchfunktion gibt es Trainingspläne für (fast) alle Distanzen mit verschiedenen Zielzeiten, eine spezielle Frauenabteilung, Rechner für Wettkampfzeiten, Übergewicht und Herzfrequenzen, einen Schuhfinder und eine Trainingstagebuchfunktion. Dazu kommt ein Terminkalender und umfangreiche Informationen zu Ernährung und Gesundheit.

http://www.lauftipps.ch/

Und wieder eine Schweizer Seite. Hier gibt es umfangreiche Tipps zu Lauftechnik, -Sport und Ernährung, Veranstaltungskalender und Berichte über Vergangenes. Alles mit Schwerpunkt auf der Schweiz, aber die Funktion, sich individuelle Trainingspläne fürs Laufen erstellen zu lassen, reizt dann doch.


http://www.jogmap.de/

Ich muss zugeben, dass diese Seite schwierig einzuordnen ist. Jogmap ist eine Community mit Laufschwerpunkt. Gelaufene Strecken können entweder händisch oder per GPS-Device aufgezeichnet werden und einzelne Trainingseinheiten protokolliert werden. Man kann auch andere Sportarten als Laufen dabei angeben, jedoch fehlen spezifischere Informationen wie z.B. Watt fürs Radeln oder der Stil fürs Schwimmen. Sehr nett ist die "Schweinehund"-Funktion der Seite: Je nach Präferenz wählt man einen von drei Schweinehunden mit unterschiedlicher Intensität ("nett und freundlich", "sachlich und bestimmt" oder "knallhart"), die einen dann nach einer selbst definierten Zeit des nichtlaufens mehr oder weniger freundlich daran erinnern, doch mal bitte wieder den Hintern zu bewegen.


Trainingsplanung, Trainingslehre, Technik


http://trainingstagebuch.org

Das leidliche Problem: Wo das Training planen, wo aufzeichnen? Das Trainingstagebuch schafft abhilfe bei diesem Problem. Neben Kalender und Statistiken bietet die Seite den Import von Daten in allen gängigen Formaten, Verknüpfung von Karten auf gpsies.com und das Festlegen von Materialien, Trainingszonen und Partnern / Mentoren. Wer gerne teilt, kann seine Einheiten auf Twitter oder im Facebook publizieren und auch ansonsten lässt das Tool kaum einen Wunsch offen. Allerdings dauert es eine Weile, bis man sich an die recht eigenwillig Optik und Benutzerführung gewöhnt hat.


http://www.sportunterricht.de

Diese Webseite kenne ich noch aus meiner Schulzeit. Im Sport Leistungskurs hat unser Lehrer damals mehrfach darauf verwiesen. Interessant ist die Seite für alle, die sich erstmals mit der Materie Trainings- und Bewegungslehre oder den anderen Aspekten der Sportwissenschaft beschäftigen möchten. Zusätzlich bietet die Seite hilfreiche Animationen und Erklärungen zur Technik in verschiedenen Sportarten.




International

In dieser Sektion ist alles mögliche mehr oder weniger zusammengestopft, was ich aus dem Ausland finden konnte.


http://www.tri247.com

Tri247 ist eine britische Triathlonplattform, die mir vor allem durch ihr schlankes Design und die gut sortierten und vielseitigen Artikel ins Auge gesprungen ist. Wer sich dafür interessiert, was die Briten auf ihrer Insel so treiben, und nebenbei ein paar News über den Rest der Welt bekommen möchte, der ist dort durchaus gut aufgehoben.

Samstag, 7. November 2009

Deutsches Wetter

Es hätte ja so schön sein können. Die ganze Woche hatte ich mich (fast) genau an den Trainingsplan gehalten, und für heute war eine morgendliche Runde im Schwimmbad (das Freitagstraining nachholen, das wegen Terminproblemen verschoben werden musste) geplant und danach noch eine gemütliche Radtour zum Rhein.

Aber natürlich steckt der Teufel im Detail, und der nette Sonnenschein, der vor dem Fenster die Blätter der Bäume hübsch bunt glänzen ließ als ich aufwachte, war irgendwie plötzlich weg, als ich mich auf mein Fahrrad schwang um in den Nachbarort zu Schwimmbad und Trainingspartnerin (Clara) zu radeln.

Gut, das war erstmal nicht weiter dramatisch. Zwar bedeckt, aber dafür noch recht angenehm, bei wenig Wind und ca. 9 Grad. Ausserdem war es ja auch nur ein kleines Stückchen (lockere 7,5 km, flach wie Holland).

Ich kam also recht munter bei Clara an (nur mein rechtes Knie hatte während der Fahrt ein wenig gezwackt, aber das war mir jetzt egal), wurde mit Kohlehydraten zum Frühstück versorgt, wechselte das Beinkleid und die Stiefel und dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg ins städtische Hallenbad.

Der Parkplatz war besorgniserregend voll, aber zum Glück waren es hauptsächlich Schwimmer, die den Morgen nutzten um ihre Bahnen zu drehen. Treibgut (aka Sehkühe aka Aquajogger) gab es nur wenig und es beschränkte sich auf die äußerste Bahn. Auf den abgetrennten Bahnen trainierte ein Schwimmverein (wie immer eigentlich) und die Mitte war eine bunte Mischung, allerdings alle recht flott unterwegs. Zu meinem Leidwesen haben allerdings einige dort noch nie was vom Rechtsfahrschwimmgebot gehört und so glich die Bahn eher einem Zickzack-Slalom als einem geordneten Schwimmen.

Es war das zweite Mal, dass wir nach Plan trainierten. Ich hatte das Netz seit Tagen nach hilfreichen Schwimm-Trainingsplänen abgesucht und dann die Besten für Clara und mich kombiniert. Ich wollte meine alte Form zurück (beim Schwimmen am Dienstag hatte ich entsetzt festgestellt, dass meine Zeit für 50m Kraul der von '98 entsprach) und Clara wollte Kraulen lernen. Also einmal Technik und einmal Grundlagenausdauer bitte. Mit Ketchup.

Der Plan ging wohl ganz gut auf, und ich freute mich, bei Clara seit dem Dienstag schon deutliche Fortschritte zu sehen: Es platschte und prustete deutlich weniger, und sie schaffte sogar schon 3-4 Atemzüge bevor sie ertrank anhalten und luftholen musste. Das gab mir ein bisschen Hoffnung als Lehrer nicht ganz untauglich zu sein.

Ich selbst hatte mir zwischendurch eine längere Einheit Kraulen eingeplant, bei der ich befriedigt feststellte, dass die 500m im Moment in 11 Minuten relativ locker gingen, und etwas unter 10 bis zum Sommer überhaupt kein Thema sein sollten. Eigentlich lohnt es sich gar nicht für so eine kurze Strecke ins Wasser zu gehen.

Nach 2000m für mich und 1500m für Clara waren wir erschöpft und traten den Rückzug an. Mittlerweile regnete es draussen. Igitt.
Nach einem kurzem Zwischenstopp im REWE und einem Mittagessen hatte sich das Wetter immer noch nicht gebessert. Unsere längere Radtour für heute hatten wir schon länger abgeblasen. Es stand noch im Raum, ob Clara mich nach Hause begleiten und dann eine kleinere Runde zurückfahren wollte, aber angesichts der Tatsache, dass sich immer mehr Wolken dort über uns tummelten und auch der Regenradar im Web keine großartige Aussicht auf Besserung vorsah, verschoben wir das Ganze lieber auf unbestimmte Zeit.

Da ich an dem Tag aber noch Termine hatte, die nicht warten konnten, musste ich den netten Plausch auf dem Sofa bei Honigpomelo und Samstags-Nachmittags-Fernsehprogramm leider abbrechen, und nach draussen in das, was den Namen "Wetter" eigentlich schon nicht mehr verdient.

Das war eine richtig beschissene Idee. Nach 100 m war mir klar, dass ich pitschnass werden würde. Es regnete grade nicht wirklich stark aber auf der Straße stand noch das Wasser und die wenigen Regentropfen peitschten mir ins Gesicht. Zumindest dann, wenn grade kein vorbeifahrendes Auto sintflutartige Ergüsse von Pfützenwasser über mich ergossen. Ich musste das Ganze kurz mit diesen netten Erlebnisduschen in der Therme assoziieren, in denen auch plötzlich Wasser seitlich aus der Wand kommt. Nur, dass es dort warm ist. Und ich nicht auf dem Fahrrad sitze. Und das Wasser vorher nicht auf der Straße lag.

Nach 200m stellte ich fest, dass mein Sitzpolster durchnässt war, und ein kontinuierlicher Sprühregen aus Feuchtigkeit und Dreck sich vom Hinterrad aus den Weg auf, unter und durch meinen Sattel suchte.

Nach 2km entdeckte ich, dass in meinem rechten Schuh geschätzte 5l Wasser stecken mussten. Das merkte man daran, dass der Wind nicht mehr kalt durch die Belüftungslöcher in den Schuh blies. Das heißt, vermutlich tat er das noch immer, aber ich spürte auf Grund des vielen Wassers nichts davon.

Nach 3km entdeckte ich, dass meine Radhosen (eigentlich nicht meine, sondern geliehen) hübsch mit Sand / Dreck / Ichwillsnichtwissen gesprenkelt waren.

Nach 4km dachte ich, es wäre eigntlich doof sich abzuhetzen, bei dem Scheisswetter könnte ich auch langsam fahren, wo ich doch schonmal nass wäre. Nach 4,2km fiel mir auf, dass das wohl doch so keine gute Idee war, da der Fahrtwind meine Nassenhosenbeinemuskeln sofort auf -3°C kühlte.

Nach 5km hatte ich sowas von keine Lust mehr, dass ich am liebsten mein Rad vor den grade an mir vorbeirauschenden Bus geworfen hätte und eingestiegen wäre.

Den Rest der Strecke verbrachte ich damit, mich darüber zu Ärgern, dass zwar jemand die Fahrbahn aber nicht den Radweg vom Laub befreit hatte, dass kurz vor meinem Ziel nochmal so eine doofe Brücke im Weg war, dass die Autofahrer alle glotzten wie die Hühner wenns donnert, aber keiner Anhielt um mich mitzunehmen und allgemein verfluchte ich so ziemlich alles und jeden der mir grade so einfiel.

Zuhause angekommen hinterließ ich eine hübsche Dreckspur einmal quer durchs Treppenhaus und verwüstete meine Diele. Die Katzen rannten erstmal hilfeschreiend davon als das nasse, schnaufende Etwas die Tür reinkam. 2-3 Kleierschichten weniger kamen sie dann aber miauend wieder, der Hunger und die Neugier siegen dann doch immer.

Ich duschte erst mich, dann meine Klamotten. Nachdem das Fahrrad wieder getrocknet war (das habe ich nicht auch noch geduscht, obwohl es bestimmt nicht geschadet hätte), wurde es mit einer groben Bürste vom Schlimmsten befreit. Unter anderem von einer Zentimeter hohen Schlammschicht, die sich hinten auf meinem Sattel und auf meiner Werkzeugtasche auftürmten.

Ich weiß schon warum ich Radfahren hasse. Morgen gehe ich wieder laufen.

Dienstag, 3. November 2009

Du weißt, du bist Triathlet, wenn...


  • Du beim ersten Date einen Long-Jogg vorschlägst um den Trainingsplan einzuhalten.

  • Du ißt so viel, dass Deine Freunde glauben Du hättest eine Esstörung.

  • Du mehr Leggins als deine Mutter besitzt.

  • Du schläfst 10 Stunden in der Nacht und brauchst trotzdem einen einstündigen Mittagsschlaf.

  • Du selbst auf der Autobahn im Stau 10m Abstand zum Vordermann hältst.

  • Es fällt Dir schwer mit Rennradlern eine Ausfahrt zu machen weil Sie entweder zu schnell fahren oder nicht weit genug.

  • Du bist absolut ungenießbar und launisch an Ruhetagen und wirst zum Monster in der Taper-Phase.

  • Du fühlst Dich unwohl wenn Du nicht mindestens 2x am Tag trainierst.

  • Du nervst alle Kollegen damit, auch nur ein Stockwerk mit dem Lift fahren zu wollen, weil Du Deine Beine schonen willst.

  • Sobald Du irgendwo warten musst, beginnst Du Deine Beine und Arme zu dehnen.

  • Morgens um 6:30 Uhr 3km zu schwimmen sind für Dich ein guter Start in den Tag.

  • Leute Dich fragen wie oft Du in der Woche trainierst und es für Dich ganz normal ist mit "8-10x" zu antworten.

  • Dein Rad-Tacho im Jahr mehr km drauf hat als Dein Auto.

  • Du Dir eine 12stündige Übertragung eines Ironman ansehen kannst ohne dass Dir fad wird.

  • Du dich bei der Wahl "Gratis Rolex" oder "Gratis Suunto T6" für die billige Plastikuhr entscheidest.

  • Dein Rad mehr gekostet hat als Dein Auto.

  • Dir Deine langen Trainingseinheiten am Wochenende wichtiger sind als sich mit Freunden zu besaufen.

  • Du Doch mal fortgehst und den ganzen Abend nur ans Training denken kannst.

  • Du mehr Wasserflaschen als Gläser zu Hause hast.

  • Du keine Urlaube, sondern nur mehr Trainingslager machst.

  • Du Wochenumfänge kleiner 10 Stunden als Erholung bezeichnest.

  • Dein Badetuch nie trocken ist.

  • Dir jemand einen Becher Wasser gibt und Du ihn instinktiv über Deinen Kopf schütten willst.

  • Du deine iPod-Playlisten nach Schritt- und Trittfrequenz organisierst.

  • Du auf die Frage nach deinem Alter mit M25 antwortest.

  • Deine Vorstellung von einem tollen Geburtstag darin besteht, mit deinen Freunden die Anzahl deiner Jahre in Kilometern zu laufen.

  • Du versuchst, Mädels mit deiner Kilometerzeit zu beeindrucken.

  • Deine Trainingseinheiten dadurch begrenzt sind, wie viel Zeit du hast, und nicht wie weit du zu laufen imstande wärst.

  • Du frühmorgens aufwachst, und dein erster Gedanke ist: Wie hoch ist mein Ruhepuls?

  • Du trotz eines Gewitters 2 Stunden Laufen gehst, und es richtig geniesst, schön nass und dreckig zu werden.

  • Du denkst, ein Ironman wäre einfacher als ein Marathon, weil man da nicht so schnell loslaufen muss.

  • Du ein Auto mit Automatik mietest, um zu einem Ironman zu fahren. Du besitzt zwar ein Auto mit Handschaltung, aber weder du noch dein Freund werden in der Lage sein, damit nach Hause zu fahren.

  • Du es natürlich empfindest, dein "Geschäft" hinter einem Baum im Wald zu verrichten.

  • Dir keiner mehr glaubt, wenn du "Nie wieder" sagst.

  • Du an einem 10-km Lauf teilnimmst, um deine "Grundschnelligkeit" zu verbessern.

  • Du nach einem 5-km Lauf noch 5 km auslaufen gehst, um dein Tun wenigstens halbwegs als Trainingseinheit bezeichnet zu haben.

  • Du Arbeit als Regenerationszeit zwischen den Einheiten betrachtest.

  • Dich deine Arbeitskollegen nicht fragen, ob du am Wochenende trainieren gehst, sondern wie oft und wie weit.

  • Du beim Autofahren immer eine Wasserflasche dabei hast.

  • Du im Urlaub, wo andere die Sau rauslassen, um 22.00 h ins Bett gehst, weil morgen eine lange Einheit gefahren wird.

  • Du auswendig weißt, wie viele Proteine ein Energieriegel enthält.

  • Du dir ernsthaft überlegst, deine Staatsbürgerschaft aufzugeben, um bei den Olympischen Spielen für Tonga, Jemen, oder Tschad im Triathlon an den Start zu gehen.

  • Die Leute dich dafür loben, dass du 15 km am Stück durchlaufen kannst, und du das als Beleidigung ansiehst.

  • Du die Schäferstündchen auf Belastungstage legst und an Grundlagentagen Migräne vortäuscht.

  • Deine Beine im Sommer besser rasiert sind, als die deiner Freundin.

  • Sich deine Frau keine Sorgen macht, wenn du bereits vor 2 Stunden laufen gegangen bist.

  • Du ein Foto für eine Bewerbung brauchst, und du nur Wettkampffotos besitzt.

  • Deine Hauptfeindbilder sind nicht Finanzamt und Terroristen sondern Nordic Walker und Hunde.

  • Du die Finisher T-Shirts von Volksläufen beim Radservice zum Kettenputzen verwendest.

  • Du hast mit Deinem Fahrrad eine freundschaftliche Beziehung, redest mit ihm und streichelst es nach Wettkämpfen oder guten Trainings.

  • Du erledigst alle Wege in der Stadt mit dem Mountainbike als zusätzliche Trainingskilometer.

  • Deine Schmutzwäsche besteht zu 90% aus Trainingsbekleidung.

  • Du liebst Chlorgeruch und wirst kribbelig, wenn Du es irgendwo riechst und nicht schwimmen kannst.

  • Dein Badezimmer riecht nach Neoprenanzug (weil er dort hängt, damit er keine Falten und Risse bekommt).

  • Du den schnelleren Schwimmern auf der Nebenbahn Doping unterstellst. Auch wenn es sich um die Kindergruppe des örtlichen Schwimmvereins handelt.

  • Du der Meinung bist dass auch Männer Slips und Tops tragen können.


Hier geklaut.

Montag, 2. November 2009

Laufen im dunkeln


Am Samstag war Halloween. Also quasi ein idealer Tag, um die vor kurzem gekaufte Stirnlampe auszuprobieren. So ähnlich dachte ich zumindest, als ich alleine durch den dunklen Wald rannte, und mir auf einmal einfiel, dass es irgendwie dumm gelaufen war, Heute.

Zur Vorgeschichte:
Die ganze Woche war irgendwie zu vollgestopft gewesen und ich hatte ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, dass der erste Sport den ich machen konnte Freitagsabends eine Session im Schwimmbad mit Clara war. Dafür hatte ich mir vorgenommen Samstag und Sonntag zu laufen, und Sonntags noch eine kleine Runde Rad zu fahren. Tja, es kam wie es kommen musste, ich verbrachte den gesamten Samstag vor dem Rechner, irgendwelche Unisachen erledigen, und als das Essen endlich verdaut war, wurde es draussen schon dunkel. Ausserdem war es KALT. Meine Motivation hielt sich also deutlich in Grenzen.

Glücklicherweise lag irgendwo auf dem Küchentisch noch eine Runner's World, die ich nach dem Abendessen, beim gemütlichen Plausch mit meinem Mitbewohner, gedankenverloren durchblätterte. Irgendwie kamen wir darauf zu sprechen, was mich denn am Laufen begeistere, und nachdem ich es ihm erläutert hatte, wurde der Wunsch stärker, doch noch laufen zu gehen. Zum einen weil ich wusste, dass ich mich danach fantastisch fühlen würde, zum anderen, weil ich mir meine eigene Motivation wieder hatte vor Augen führen können.

Also dick eingepackt, mit der Lampe ausgerüstet (oh Gott, das sieht ja noch viel peinlicher aus als ich befürchtet hatte!) und raus. Die Kälte schlug mir entgegen und ich konnte bei jedem Schritt meinen Atem sehen. Egal. Ich bin meine übliche 6km Runde gelaufen. Und das recht flott. Nach 2-3 Minuten fiel mir zum ersten mal auf, dass ich eigentlich für GA1 Training zu schnell unterwegs war. Ein Blick auf die Pulsuhr brachte die Erkenntnis, dass dem aber nicht so war. Ein neuer Motivationsschub: GA1 Tempo bedeutete für mich bisher einen Schnitt von 8-9 min/km. Die Uhr blinkte mir eine 7 vorne entgegen und ich war Feuer und Flamme.

Der erste Teil der Strecke führt an der Straße entlang und ist beleuchtet. Da kam mir meine Stirnlampe noch reichlich dämlich vor. Dann enden die Lampen, und der Radweg entlang der Straße wurde nur noch von meinem kleinen Lichtlein erhellt. Das fand ich irgendwie sehr spannend. Als ich dann nach rechts in den Wald einbog musste ich doch gewaltig schlucken. Die Büsche und Bäume um mich herum schluckten das Licht meiner Lampe nach wenigen Metern. Oben durch die Bäume konnte man Sterne funkeln sehen. Es war totenstill, die einzigen Geräusche waren das Rascheln meiner Jacke und meine Schritte, die dumpf auf den Waldboden trafen. Ab und zu knackte ein Zweig im Unterholz.

Irgendwo an der Stelle muss es dann gewesen sein, dass mir bewusst wurde, dass es der 31.10., also Halloween war. Im Grunde ja kein Grund zur Besorgnis, aber lauft ihr mal Nachts allein durch den dunklen Wald, nur mit einer Taschenlampe, hört Geräusche die ihr nicht zuordnen könnt und dann fällt euch ein dass evtl Geister unterweges sind. Na super! Dazu kamen dann Schüsse. Ich wurde zunehmend nervöser. Am Mittag hatte ich Jäger auf dem Feld gesehen. Ich konnte nur hoffen, dass man die Stirnlampe sehen und davon ausgehen würde, dass da ein Mensch wäre. Hasen tragen ja in der Regel keine Stirnlampen. Und Rehe tun das auch nur, wenn sie einen hilflosen Jogger im Wald verspeist haben.

Naja irgendwie war ich dann in Rekordgeschwindigkeit aus dem Wald draussen, und mir fiel auf, dass mein Knie verdammt wehtat. Die Kälte und die hohe Geschwindigkeit taten meinem alten Sorgenkind so gar nicht gut. Ich biss die Zähne zusammen und lief weiter. Fuck you, Knie! Du hast mich 1200 Euro beim Orthopäden gekostet, funktionier jetzt gefälligst!


Nach ziemlich genau 45 min stand ich wieder vor der Haustür, ein wenig erschöpft, aber glücklich.