Dienstag, 27. Oktober 2009

Noch ein paar Tricks zum Thema "Abnehmen"

Auch wenn ich es diese Woche schonmal hatte: Angeregt durch diesen Artikel gibt es hier noch ein paar nützliche Abnehm Tipps.


  • Abnehmen != Hungern. Wer beim abnehmen ständig Hunger hat, macht etwas verkehrt. Große Mahlzeiten am Besten auf mehrere Kleine aufteilen, und für zwischendurch immer etwas frisches Obst und Gemüse zum knabbern bereit liegen haben.

  • Iss bis du satt bist. Und damit meine ich "satt". Viele die mit ein paar (oder sehr vielen) Kilos zu viel kämpfen, haben ihr natürliches Sättigungsgefühl verlernt. Achte beim essen darauf, wann du wirklich satt bist und HÖR DANN AUCH AUF. Die Kinder in Afrika werden nicht satter weil du dir das was auf dem Teller liegt noch reinzwängst. Anzeichen können kurzes innehalten und tief einatmen sein. Auch das Gefühl jetzt eigentlich gar nichts mehr essen zu müssen zählt dazu ;-) Wer nach dem Essen grundsätzlich so voll ist, dass er ein Verdauungsschnäppschen braucht, der isst definitiv zu viel. Und wegwerfen muss man dann auch nichts: Einfach ab in die Frischhaltedose und später wieder aufwärmen.

  • Langsam essen! Der Magen ist kein D-Zug, und das Sättigungsgefühl setzt erst nach einiger Zeit ein, auch wenn man vielleicht schon vorher die entsprechende Menge gegessen hat. Man kennt das vielleicht, wenn man sich voller Heisshunger auf das Lieblingsessen stürtzt und nach 10 Minuten das Gefühl hat zu platzen.

  • Abwechslung! Der Körper braucht zum ordentlichen Arbeiten eine vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen, Fetten und was da sonst noch so in uns rumschwirrt. Wer einseitige Diäten á la 5x die Woche Hühnchenbrust mit Salat macht, der wird auf Dauer Mangelerscheinungen bekommen. Ausserdem regt es die Verdauung an, wenn öfter mal was Neues "nach unten" wandert. Ganz abgesehen davon, dass es den Esser umsomehr freut. Warum zu Beginn der Diät nicht mal wieder ein neues Kochbuch kaufen? Oder ein Gemüse probieren, dass man noch nie gegessen hat?

  • Richtig Trinken! Grade für Sportler ist Trinken ein wichtiges Thema. Getrunken werden sollten am Tag MINDESTENS 1,5-2 Liter Flüssigkeit, bei Belastungen muss der erfolgte Flüssigkeitsverlust (Schwitzen) aber wieder ausgeglichen werden. Da kommt auch gerne mal die doppelte Menge zusammen. Wichtig ist auch, was getrunken wird. Ideal ist Wasser, Tee (ungesüßt) und zuckerfreie Fruchtsäfte, am besten gemischt mit Wasser im Verhältnis 1:3 - 1:4 (Saft : Wasser). Gezuckerte Fruchtsäfte, Softdrinks und Alkohol am Besten vermeiden. Über Kaffee und schwarzen Tee streiten sich die Experten noch. Angeblich sind 1-2 Tassen täglich kein Problem, aber das überlasse ich euch.

  • Planung ist alles! Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass ich am günstigsten fahre (sowohl finanziell, als auch Kalorientechnisch) wenn ich meine Mahlzeiten vorher plane. Sprich: Einmal die Woche nehme ich mir 30 min und suche mir leckere Rezepte für die kommende Woche aus. Meist erledige ich dann gleich im Anschluss den Wocheneinkauf. Durch das Planen lassen sich größere Mengen kaufen, was meist günstiger kommt, und man verfällt Abends weniger in den "och dann mach ich halt irgendwas" Modus, in dem man dann Unmengen ungesunder Dinge verdrückt. Letztere sollte man beim Einkaufen übrigens einfach aussparen. Dann kommt man gar nicht erst in Versuchung.

  • Timing! Das Märchen vom nach 18 Uhr nichts mehr essen kennen wir alle. NATÜRLICH nimmt man ab, wenn man nach 18 Uhr nichts mehr ist, und das vorher immer getan hat. Einfach weil dann die Kalorien fehlen. Aber Lebensmittel haben nach 18 Uhr nicht plötzlich mehr Kalorien als vorher. Der Körper hört auch nicht um Punkt 18 Uhr auf, Kalorien zu verbrennen. Es hängt alles vom Tagesrhythmus ab. Dass eine fette Schweinshaxe mit Pommes vor dem Schlafengehen meist zu einer eher unruhigen Nacht führt, muss ich denke ich nicht weiter erläutern. Es ist einfach alles eine Frage des Timings. Wer um 18 Uhr nach Hause kommt, muss nicht auf ein Abendessen verzichten. Er sollte es Kalorientechnisch aber der Zeit bis zum Schlafengehen anpassen. Sprich: Wer um 9 schlafen geht, sollte um 8 keine Riesenportion verdrücken, da der Körper im Schlaf die Fettverbrennung (und Verdauung allgemein) sehr zurückfährt. Wer aber um 8 isst und noch bis 24 Uhr wach bleibt, hat dahingehend nichts zu befürchten. Nach dem Sport sollte man übrigens 60, besser 90 min nichts essen, da in dieser Zeit der Stoffwechsel fleissig am Ackern ist.

  • Heißhunger vermeiden. Ich bin süchtig nach Schokolade. Was für andere Leute Zigaretten sind, das ist für mich leckere Schokolade mit exotischen Inhaltsstoffen. Ich will und kann nicht darauf verzichten. Aber ich kann mich einschränken. Beim Wocheneinkauf erlaube ich mir eine Süßigkeit für die ganze Woche. Abends freue ich mich dann, auf mein kleines Stück Schokolade zum Nachtisch, und genieße es mehr, als zu den Zeiten zu denen ich die ganze Tafel verdrückt habe. Wer auf Bratwurst oder Pommes nicht verzichten will, der kann sich das als kleines Highlight in die Woche einplanen. Das ist eine super Motivation und Belohnung für eine tolle Leistung, z.B. eine neue Bestzeit im Training.

  • Vorsicht bei Light-Produkten! Nicht überall wo "Light" draufsteht ist auch light drin. Viele Hersteller ersetzen weggefallenes Fett durch Zucker (z.B. Joghurt oder Pudding) oder verdünnen (z.B. Fruchtsäfte) einfach mit Wasser und schreiben dann "50% Kalorien" drunter. Da verdünne ich doch lieber selbst. Gern wird die nötige Süße auch durch künstliche Süßstoffe erzeugt. Die sind ein zweischneidiges Schwert. Ob die künstlichen Aromastoffe auf Dauer dem Körper schaden ist noch immer ein Streitthema, fakt ist aber, dass durch das Vorgaukeln von Zucker, der keiner ist, dem Körper suggeriert wird, er müsse Verbrennen. Die Folge ist mehr Hunger bzw schneller wieder Hunger. Light bedeutet leider auch oft weniger intensiver Geschmack (z.B. bei Käse). Hier sollte jeder für sich entscheiden, ob er nicht lieber die Hälfte der Portion ohne Light essen möchte mit vollem Geschmack, oder ob es dann doch die Masse macht, und lieber eine große Portion "Light" auf den Teller kommt.

  • Vollkorn?! Wo möglich sollte man statt hellem Mehl die Vollkornvariante wählen. Die ist zwar nicht unbedingt Kalorienärmer, sättigt aber länger als z.B. reines Weizen. Beim Müsli auf gezuckerte Varianten verzichten, und lieber selbst z.B. mit Honig nachwürzen. Oder süßes Obst reinstreuen :-)

  • Für Naschkatzen! Zuletzt noch ein kleiner Tipp für Naschkatzen: Wer gerne zwischendurch oder abends vor dem Fernseher etwas knabbert, der muss nicht unbedingt Chips nehmen. Sehr lecker und süß vor allem im Sommer ist z.B. Tiefkühlobst. Himbeeren, Erdbeeren, Waldfrüchte oder Mischobst lassen sich super Portionieren, sind süß und lassen sich klasse Lutschen. Beim Kauf darauf achten, dass das Obst nicht gesüßt wurde! Gemüsesticks schmecken lecker, wenn man etwas Magerquark mit Mineralwasser (mit Kohlensäure), Kräutern und Salz zu einem Dip vermischt. Je nach Geschmack darf auch gerne Chili, Paprika, Knoblauch oder Senf dazu. Seid kreativ! Und wer gar nicht auf die Chips verzichten möchte, der kann sie auch selbst machen: Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden, auf ein Ofenblech mit Backfolie legen und mit "Koch und Backspray" (eine Art Fettersatz aus der Dose) besprühen. Im Ofen knusprig backen und hinterher mit Salz und Gewürzen verfeinern.




So, ich hoffe es sind keine groben Schnitzer drinne, und der ein oder andere Tipp war hilfreich für euch.

Samstag, 24. Oktober 2009

Das leidige Thema: Sport und Ernährung

Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich mit dem Sport natürlich auch gerne ein paar Kilo (ok eigentlich sind es fast 20 kg die ich verlieren will, darf man da noch von "ein paar" sprechen?)verlieren. Aber ganz so einfach gestaltet sich das nicht.

Nun, grundsätzlich ist mir ja klar wie das funktioniert. Diäten habe ich bereits vor Jahren abgeschworen, die machen bloß unglücklich und spätestens beim Einsetzen des Jojo-Effekts weiß man, dass alles für die Katz war.
Nach dem Abi habe ich mich erstmals den WeightWatchers angeschlossen. Es ist gar nicht so klischeehaft wie viele meinen. Im Grunde erklärt das Programm gesunde Ernährung für dumme. Am Anfang errechnet man einen Punktewert, der dem Tagesbedarf an Kalorien entspricht, basierend auf Alter, Gewicht, Geschlecht, Umfang und Intensität der Bewegung beim Arbeiten etc. Jedem Lebensmittel ist ein Punktewert zugeordnet, und die einzige Aufgabe die jetzt noch bleibt ist, nicht mehr oder weniger Punkte zu essen, als der Tagesbedarf festlegt. Zusätzlich gibt es Regeln wie "genug Trinken", "mindestens 5x am Tag Obst und Gemüse", "Abwechslungsreich essen" und "Bewegung". Jede Art von Bewegung kann man sich dabei als Pluspunkte anrechnen lassen. Wenn man Bedenkt, dass viele die zu den WeightWatchers stoßen die letzten 20-30 Jahre ihres Lebens keinen Sport gemacht haben, ist auch verständlich, warum sich bereits Spaziergänge anrechnen lassen.
Helfen tut dabei natürlich das wöchentliche Gruppentreffen. Das Gewicht bleibt dabei (entgegen vieler lustiger Vorurteile) vertraulich zwischen Gruppenleiter und Abnehmwilligen und wird im Mitgliedsausweis festgehalten. Dazu gibt es einen Vortrag mit Hilfestellungen zu einem beliebigen Ernährungsrelevanten Thema. Fragen werden Beantwortet, und man fühlt sich gut aufgehoben.

Natürlich muss man die Treffen nicht besuchen, es genügt auch, sich im Internet anzumelden, ich persönlich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass es wesentlich leichter fällt, wenn man hingeht. Irgendwelche besonderen Produkte kaufen muss man auch nicht. Es gibt zwar WeightWatchers Produkte, aber man kann auch das gesamte Programm ohne sie durchziehen.

Tja, die erste Abnehmphase hatte mich dort um 20kg erleichtert, von denen ich ca. 15 bis heute gehalten habe. Das ist der Grund warum ich die Watchers auch jedem ans Herz legen kann. Zumal das Konzept nicht auf einer Diät, sondern auf einer langfristigen Ernährungsumstellung beruht. Fraglich ist, ob jemand der sehr viel Sport treibt, dies angemessen ausgleichen kann wenn er nach dem herkömmlichen Prinzip die Punkte berechnet.

Mittlerweile bin ich wieder bei den Watchers angelangt, allerdings aus Zeitgründen nur Online. Und genau hier steckt mein Problem: Durchhalten, Dranbleiben. Ich habe immer wieder Rückfälle, in denen ich dann eben doch die Schokolade im Supermarkt kaufe oder mir denke "ach, ist doch nicht so schlimm". Leider gönnt mir mein Körper nicht das kleinste Fehlerchen, und so muss ich wirklich penibel sein und kleinlichst darauf achten was und wieviel mir so täglich zwischen die Kiemen kommt.

Dabei gibt es ein paar hilfreiche Tipps und Seiten im Netz.
Als erstes sei mal @TriathleteFood genannt, der sich mit dem Thema Sportspezifische Ernährung auseinandersetzt und dabei nützliche Links postet. Ein paar nette allgemeinere Essensregeln findet man hier , ein wenig mehr Theorie gibt es bei Tri2be.

Ganz allgemein empfehle ich auch die Seiten des deutschen Ernährungsberatungs- und Informationsnetzes, weil dort recht Ausführlich das Thema Sporternährung aufgegriffen wird. Ebenfalls sehr umfangreich und ausführlich gibt es das Ganze auch nochmal von den Kollegen aus der Schweiz, beim Swiss Forum for Sport Nutrition der ETH Zürich.

Wer nach soviel Theorie auch gerne mal ein paar praktische Tipps möchte, dem wird auf den folgenden Seiten mit Rezepten ausgeholfen:

Fitnessrezepte.de bietet alles mögliche, fein sortiert nach Haupt- und Nebenmahlzeiten, Low Carb und was man sonst noch braucht. Dazu sind bei allen Gerichten die Fett, Eiweis und Kohlenhydrate ausgewiesen.
Wer schon immer mal wissen wollte, was die Profis so kochen (oder kochen lassen), der findet bei den Netzathleten eine nette Übersicht mit Anregungen. Ein paar Tipps gibt es natürlich auch noch kostenlos.

Und wer gleich ein ganzes Kochbuch haben möchte, dem sei hiermit ausgeholfen.

Natürlich ist es das Gleiche wie überall: Wer nicht dranbleibt, hat keine Chance irgendwas Gewichtstechnisch zu erreichen. Zumal man sich vorher überlegen sollte ob man Gewicht verlieren oder Leistung steigern möchte. Das den meisten 1-2 kg weniger auf den Hüfte ohnehin schon weiterhelfen würde kann man sich hier ausrechnen. Vielleicht ist das für den ein oder anderen ja auch etwas Motivation.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Zurück in der Heimat

Nach dem Mittwoch musste ich mich erstmal vom Urlaub erholen. Nunja eigentlich weniger vom Urlaub und mehr von der bösen Erkältung, die ich mir dort eingefangen hatte. Aber immerhin war es gestern schon wieder so weit ok, dass es für eine lockere Runde im Wald laufen gereicht hat. Die üblichen 6km waren wegen Kälte, Wind und Regen (natürlich nachdem ich ca. die Hälfte der Strecke hinter mir hatte) aber so gar nicht lustig und mir tat so ziemlich jeder Knochen weh. Ausserdem hegte ich ein wenig die Befürchtung, dass das gute Wetter der Verbesserung meines Gesundheitszustandes nicht wirklich zuträglich ist.

Sonntag ging es dann zusammen mit Clara und Thorsten eine Runde radeln. Ich war relativ gespannt ob ich irgendwelche Fortschritte bemerken würde. Blöderweise sind mir beide was die Radelausdauer angeht dann doch ein relativ großes Stück voraus (und das obwohl Clara sich grade erst von einer Verletzung erholt hat) und so hechelte ich mehr oder weniger hinterher. Dazu kommt, dass das Wetter hier doch nochmal ganz anders ist als auf Malle. Ich war zwar gut eingemümmelt, mit langer Radhose (Milde Spende / Leihgabe von Thorsten), Funktionsunterhemd, langarmigem Trickot, Jacke, Halstuch, Kopftuch und Handschuhen, aber irgendwie finde ich kalte Luft beim trainieren immer furchtbar unangenehm. Da ist mir das geschwitze auf Malle tausendmal lieber.

Der Rest der Woche war dann eher entspannt. Zweimal laufen, wobei ich beide Male gemerkt habe, dass ich nicht in Topform war. Immerhin besitze ich jetzt zwei neue Spielzeuge: Die Beurer PM 80 Pulsuhr inkl Laufsensor und ein neues iPhone 3GS, dass ich sogleich mit RunKeeper ausgestattet habe.

Nachdem ich so ziemlich jedes Trainingsplanungstool im Netz getestet habe werde ich wohl dabei bleiben, mein Training mit Google Spreadsheets zu planen, und die Dokumentation über die tatsächlich absolvierten Einheiten mit RunKeeper vorzunehmen. Das erscheint mir wesentlich praktischer, als alles manuell einzugeben. Blöderweise fehlen mir dort Eingabefelder für Durchschnitts- und Maximalpuls. Naja, man kann ja nicht alles haben.

Samstag, 17. Oktober 2009

Mallorca 2009 - Fazit

So, was habe ich nun aus dem Urlaub mitgenommen? Ein paar Erkenntnisse:


  • Ich hatte mal wieder Zeit und Gelegenheit, in mich zu gehen, über mich, mein Leben und meine Zukunft nachzudenken. Die sollte ich mir öfter nehmen.

  • Ich bin Flachradler

  • Wenn ich durch Sport ca. 1000kcal am Tag verbrauche und normal esse nehme ich trotzdem kein Gramm ab

  • Das Schalten klappt wesentlich reibungsloser. Ich verschalte mich kaum noch, und denke auch an so Dinge wie schon vor dem Berg das Ritzel vorne zu wechseln.

  • Es ist sinnvoller Bergauf nicht mit dem kleinstmöglichen Gang zu fahren. Zum einen hat man dann mehr Schub, zum anderen ist noch Luft nach unten, falls es wirklich nicht mehr geht

  • Ich trinke VIEL zu wenig beim Radeln und allgemein.

  • Mallorkinische Straßen, die als "Fahrradstraße" ausgewiesen sind, sind kurz vor dem Übergang zu Schotter und somit nur mit dem MTB befahrbar

  • Im Meer ist ein längerer Kraul-Atem-Rhythmus vorteilhafter

  • Ohne Laptop in Urlaub zu fahren ist echt dämlich, wenn man vor hat zu Bloggen

  • Beim Sonnenmilch auftragen sollte man die FÜSSE nicht vergessen

  • "Leicht" in der Tourenbeschreibung der Fahrradzeitschrift ist immer relativ.

  • Preise in Mallorkinischen Strandbedarfsläden sinken um ca. 5% pro Meter Entfernung zum Strand

  • Ohne Schwimmbrille habe ich panische Angst im Meer zu schwimmen. Nicht lachen, ist so!

  • Das nächste Mal suche ich definitiv ein Hotel aus dessen Betten als "Sehr gut" bewertet wurden.


Mallorca 2009 - Die Heimreise

So bevor ich alles vergessen habe, schreibe ich euch doch noch meinen letzten Tag auf.
Nach einer wieder recht unruhigen Nacht bin ich recht Zeitig um halb 9 zum Frühstück gegangen. Ursprünglich war der Plan, an diesem Morgen zum Zeitvertreib noch eine Runde im Pool zu drehen. Aber das kalte und sehr windige Wetter machte mir da einen Strich durch die Rechnung. Also nach dem essen zurück ins Zimmer, gemütlich packen und dann noch 1-2 Stündchen Fernsehen, bis ich gegen halb 12 an der Hotelrezeption auscheckte.

Danach kam weiteres warten unten an der Bar. Ein bisschen Twitter lesen, ein bisschen surfen und dann beschloss ich noch etwas zu Mittag essen zu gehen. An der Strandpromenade wurde ich fündig: es gab überteuertes Gyros mit Pommes und Salat. Nach dem Essen und zwei-drei weiteren Kapiteln in meinem Buch beschloss ich, mir noch eine halbe Stunde am Internetrechner zu leisten, während ich die letzten Minuten auf den Bus wartete.



Der kam tatsächlich pünktlich um 14:40 und nachdem wir gefühlte 500 andere Reisende aufgesammelt hatten, kam ich kurz nach 16 Uhr am Flughafen an.

Der Check-In Schalter war schnell gefunden, wenn auch noch nicht geöffnet, aber das änderte sich nach 10 Minuten. Eingecheckt hatte ich um halb 5, blieben noch mehr als zwei Stunden bis zum Abflug. Die verbrachte ich lesend und essend bei Burger King und am Gate.

Wir starteten - mal wieder - mit 20 min Verspätung, die wir aber ohne Probleme in der Luft aufgeholt haben (ich frage mich ob Ryanair überhaupt irgendwie mal pünktlich kommt). Auch dieses Mal glich der Flug mehr einer Kaffeefahrt als einer Dienstleistung. In Hahn erwarteten mich fröstelige 5°C (in Can Picafort waren es immerhin noch 18° gewesen...) und mein Vater, der mich nach Hause chauffierte.

Kurz nach 11 lag ich dann total erledigt im Heiabettchen. Es war ein schöner Urlaub. Ich würde es jederzeit wieder tun.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Mallorca 2009 - Tag 6

Tja was soll ich sagen. Ich habe ein wenig besser geschlafen, als die letzten Tage, aber der Zustand lässt sich immer noch nicht annähernd als "gut" bezeichnen. Dazu kam, dass der Wind seit gestern noch angezogen hatte und um das Haus jaulte.

Irgendwie habe ich mich dann doch aus dem Bett und zum Frühstück gequält, wo die frischen Croissants meine Laune wenigstens ein bisschen hoben. Trotzdem war mir so gar nicht nach radeln heute. Dennoch rappelte ich mich nach dem Frühstück auf, um wenigstens die kleine Runde, die eigentlich für gestern vorgesehen war zu fahren. Mehr hätte meine angeschlagene Gesundheit vermutlich auch nicht zugelassen. Und der Wind tat sein übriges um es mir möglichst schwer zu machen.

Heute ging's mal zu anderen Richtung aus Can Picafort raus, Richtung Artà. Nach einer Weile ging's rechts ab Richtung Petra. Die Strecke war eigentlich sehr nett. Ein kleines Nebensträßchen mit Hügeln und hübschen Abfahrten. Kurz vor Petra war wohl ein besonders hoher Punkt, von dem aus man einen fantastischen Ausblick hatte.

Ich muss sagen, dass mir die Hügel schon nicht mehr ganz so schwer fielen wie am Anfang. Im Schnitt radelte ich mittlerweile auch mit 15 - 20 km/h hoch, statt wie zuvor mit 7 - 10 km/h. Die Abfahrten machten auch mehr Spass, vor allem weil ich mich mittlerweile in den Kurven etwas sicherer fühlte.

Petra lag irgendwie so unspektakulär am Wegesrand, dass ich einfach schnell vorbei rauschte. Auch auf Mallorca war es wohl mittlerweile Herbst geworden, auch wenn die Insel dass vermutlich noch nicht so ganz wahr haben wollte. Abgeerntete Felder und Herbstblumen säumten die Strasse. Kurz vor Sineu, das als nächstes auf der Strecke lag, gab es eine Tankstelle, wo ich etwas Energie in Form von Schokolade auftankte. Mein Hintern tat mittlerweile schon wieder so sehr weh, dass ich bei jedem Mal treten das Gefühl hatte, der Knochen habe sich schon durch Haut und Hose hindurch gegraben und riebe nun auf dem Sattel. Deshalb wurde auch Sineu, wo ich ja am ersten Tag schon gewesen war, nur gestreift und es ging weiter nach Muro.

Die kleine Nebenstrasse zwischen den beiden Städten triezte mich allerdings mit diversen, nicht enden wollenden Hügeln noch ganz anständig, sodass ich in Muro erstmal eine Pause einlegen musste. Die lies sich auch wunderbar nutzen um in der nahen Apotheke erstmal jede Menge Halstabletten einzukaufen, und die dann auf der Weiterfahrt fröhlich zu lutschen.



Das letzte Stück kannte ich eigentlich schon, nur nahm ich mir dieses mal die Zeit, den traumhaften Ausblick, wenn man die Stadt in nördlicher Richtung verlässt, auch noch zu fotografieren.



Das letzte Stück ging dann recht flott, und als ich beim Fahrradhändler stand um mein Rad wieder abzugeben, musste ich feststellen, dass ich 3 Std. für die knapp 60km gebraucht hatte, und Mitten in der Siesta des Ladens dort angekommen war.

Also nochmal zurück ins Hotel, duschen und noch 1 - 2 Std. in der Sonne schlafen, um dann kurz vor 6 das Rad zurück zu bringen. Die Gelegenheit bot sich an um noch ein paar Fotos von der Strandpromenade und dem Meer zu machen, dass durch den starken Wind aufgeregt wütend gegen die Felsen am Strand klatschte, und dabei Meterhohe Sprühfontänen entstehen lies, gefolgt von Gischtwolken, die die Frauen entsetzt aufschreien und die Kinder vor Freude johlen ließen.

Die Fahrradübergabe lief unspektakulär, ich machte den Menschen noch auf das Klackern aufmerksam und bekam eine der Flaschen geschenkt. Jetzt ist es kurz vor 6 im Hotel und ich warte hungrig auf das Abendessen. Danach wird heute wohl nicht mehr viel passieren, da ich zugunsten meiner empfindlichen Mandeln auf schwimmen und laufen heute verzichten werde. Bei dem Wind wäre das ohnehin mein Tot...


Montag, 12. Oktober 2009

Mallorca 2009 - Tag 5

Das Aufwachen heute war eine Qual. Ich hatte gestern Abend schon ein Kratzen im Hals gehabt, und das hatte sich über Nacht zu einem ausgewachsenen Halsschmerz entwickelt. Da ich befürchtete, mich gestern etwas überanstrengt zu haben, beschloss ich beim Frühstück, das Radfahren heute doch nochmal sein zu lassen. Das passte mir insofern gut in den Kram, weil ich noch genauso käseweiß war wie am ersten Tag, und mir die Mallorca-Geschichte bestimmt keiner abkaufen würde.

Also nach dem Frühstück erstmal an den Strand. Planschen, lesen oder einfach faul in der Sonne liegen. Weil es den ganzen Tag schon leicht windig war, gab es auch super Wellen.
Gegen 3 zog der Wind dann aber so drastisch an, dass es nicht mehr so wirklich Spaß machte, am Meer zu liegen, und so zog ich mich auf eine Liege (windgeschützt) am Hotelpool zurück.

Weil ich schonmal da war konnte ich mich wenigstens zu 1000m im Pool überreden. Danach war mein Buch alle und ich ging zum Abendessen. Die Paella wollte mir auch nicht so wirklich schmecken und ich war kurz davor mich nach dem Essen einfach ins Bett fallen zu lassen und ein bisschen tot zu sein.

Allerdings hatte ich gestern 60min langsames joggen auf heute verschoben, und wegen des schlechten Gewissens bin ich dann doch noch laufen gegangen. Und wie so oft war ich danach wirklich froh und dankbar, es doch getan zu haben.

Ich lief die übliche Strecke am Meer entlang. Wegen des starken Windes war kaum etwas los auf der Strandpromenade und die Wellen wurden mit solcher Kraft gegen die Klippen getrieben, dass die Gischt bis zur Promenade spritze. Am Ende der Bucht beschloss ich, den Rückweg direkt am Wasser entlang zu laufen. Sowas hatte ich zuletzt in Holland bei der Schulfreizeit in der 10. Klasse gemacht. Dementsprechend neu und toll war es. Links von mir das wilde, dunkle, scheinbar endlose Wasser, rechts die Promenade mit ihren bunten Lichtern und wild durcheinander redenden Menschen und die Musik in den Strandbars, die versuchten, die wenigen verbleibenden Spaziergänger zum bleiben zu überreden.

Dazu die ganze Zeit der Wind, der um meine Nase pfeift und das Salz in meine Haare streut. Hier und da musste ich einer allzu wagemutigen Welle ausweichen und, um am Hafen vorbei zu kommen, wo der Wind in auf Schiffe mit leisem klack-klack in den eingeklappten Takelagen spielte.

Allzu schnell war dieses Mal das Ende der Bucht erreicht, wo ich noch ein wenig allein am dunklen Strand stehen blieb und die Wellen beobachtete.

Salzgeruch, Wind im Haar und das Rauschen der Wellen sind für mich das ultimative Gefühl von Freiheit. Für solche Momente lohnt es dich immer weiter zu machen. Egal wie beschissen es grade aussehen mag.

Danach ging's guter Dinge zurück ins Hotel, wo ich nach einer Dusche nochmal zu Bar ging um einen Cocktail zum Tagesausklang zu trinken. Erstaunlich ist, dass mir die ganze Woche nicht einmal die Beine vom Radfahren weh getan haben. Nur der Hintern.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Motivation

Für alle die grade ein wenig Motivation brauchen empfehle ich das folgende, etwas pathetische YouTube Filmchen. Zur Zeit ist es mein absolutes Lieblingsvideo und ich kann mich nich dran satt sehen, auch wenn ich's schon Auswendig kann.

Link

Mallorca 2009 - Tag 4

Heute wollte ich Morgens so gar nicht in Fahrt kommen. Nachdem ich um halb 9 zum Frühstück gewankt war, brauchte ich danach erstmal ein Verdauungspäuschen Ausserdem waren sowohl mein Wasser- als auch mein Bargeldvorrat aufgebraucht, und - wagemutig wie ich bin - nahm ich auf meiner Shoppingtour auch gleich noch Sonnencreme mit etwas niedrigerem Lichtschutzfaktor mit.

Nach dem Einkaufsbummel gingen mir die Ausreden aus, und so machte ich mich ans Umziehen und Vorräte auffüllen. Um dann gegen halb 11 aufzubrechen. Am Empfang hatte ich noch aufgeschnappt, dass in Alcúdia Markt wäre und allgemein wohl wegen des verlängerten Wochenendes in Spanien ein bisschen Ausnahmezustand.

Das war mir dann auch weiter egal. Die ersten beiden Kilometer taten furchtbar weh (besonders mein Hintern), danach hatten meine Beine aber wohl eingesehen, dass es jetzt langsam doch an der Zeit wäre, Radfahrspezifische Muskeln aufzubauen, und so konnte ich die restlichen 12-13 km bis Alcudia recht locker einrollen (hach wie dekadent! Jetzt kann ich schon von 15km Einrollen sprechen)

In Alcudia war tatsächlich Markt, und angesichts der Tatsache, dass er sich entlang der Stadtmauer und durch die kleinen Gässchen schlängelte, habe ich dann doch dort halt gemacht.

Etwa eine halbe Stunde später ging es dann weiter Richtung Pollença. Im Hintergrund die ganze Zeit das fantastische Panorama der Tramuntana-Berge (die Luft war heute noch klarer als vor zwei Tagen), links und rechts Pferde- oder Schafweiden.

In Pollença machte ich kurz halt um nach dem Weg zu fragen und um noch eine Nektarinenpause einzulegen. Ich liebe Nektarinen. Und hier sind sie doppelt so groß und hundert mal so lecker wie in Deutschland.

Dann ging's weiter Richtung Campanet. Wie erwartet waren hier die Ausläufer der Berge, an deren Fuß die Route entlangführe, zu spüren, aber die Anstiege waren relativ sanft und die Abfahrten auf der breiten Strasse toll.
Dieser Abschnitt führt durch ein bewaldetes Stück und macht richtig Spass. Auf halbem Weg nach unten kam ich an einer netten kleinen Kirche vorbei. So nett, dass ich glatt verpasste rechts abzubiegen, und mich plötzlich auf einer Autobahnauffahrt wiederfand, die ich auch fast runtergefahren wäre, wäre meine Kette nicht genau in diesem Moment runtergesprungen.

Blöderweise war ich ein ziemlich langes Stück in die falsche Richtung gefahren, und die Autobahn war definitiv keine Option. Also musste ich einen Umweg über Sa Pobla machen (das beim zweiten mal noch hässlicher, noch langweiliger und noch verschlafener war als beim ersten Mal. Sogar die Strassen waren beschissen hier. Lediglich die Armadas von Libellen, die mir beim letzten Mal nicht aufgefallen waren, waren ganz nett anzusehen. Allerdings Tat es ganz schön weh wenn einem der Wind die Viecher gegen die Arme geweht hat.

Glücklicherweise hab ich dann auch die richtige Strasse (auch wenn Strasse eigentlich nicht wirklich den Zustand dieses Weges wiedergibt) gefunden, und bin relativ direkt bei den Coves de Campanet gelandet. Die erst 1945 entdeckten Tropfsteinhöhlen erstrecken sich über ein Fläche von 3200 m² und teilen sich in drei Abschnitte (Sala de la Palma, Sala Romantica und Sala del Llac) auf. Darin herumzulaufen gibt einem schon ein recht mulmiges Gefühl von Unwichtigkeit (so ein Stalaktit wächst im Schnitt 2-3cm in 100 Jahren). Leider durfte man keine Fotos machen, und weil ich zu geizig war einen der Bildbände zu kaufen werdet ihr selbst hinfahren müssen ums euch anzusehen.



Nach dieser längeren Pause (ich hatte vorher noch im Restaurant etwas gegessen, während ich auf die nächste Führung wartete), ging's weiter Richtung Heimat.
Besonders die ersten 10km waren wieder die Hölle. Meine Beine hatten diesmal keine schöne flache Strecke zum einrollen, sondern eine hügelige Nebenstrasse im denkbar schlechtesten Zustand (Kurz bevor der Beton wieder in den Zustand "Schotter" übergeht). Wir lernen daraus: Auf Mallorca mit dem Rennrad niemals "Fahrradstrassen" folgen.

Campagnet habe ich nur am Rand (der natürlich wieder aus einem Hügel bestand *gnah* ) gestreift, dann ging's weiter über das echt hübsche Dörfchen Moscari nach Selva. Auch von Selva habe ich nicht viel mitbekommen, aber immerhin hatten die Schmerzen in den Beinen mittlerweile wieder so weit nachgelassen, dass mein Hintern sich zu Wort melden konnte - und er war gar nicht damit einverstanden, dass ich heute schon mehr als 3 Std. im Sattel gesessen war.

Zum Glück war Inca da schon in Sichtweite. Dass es die drittgrößte Stadt Mallorcas ist, merkt man vor allem am Zustand der Strassen: Nagelneu und immer mit Seitenstreifen für eifrige Radler. Wer mal so richtig ballern will, dem sei die Strecke Inca - Muro - Can Picafort ans Herz gelegt, denn mein Drahtesel roch den Stall, und selbst meine müden Beine liefen nochmal zu 49km/h Höchstleistungen auf der flachen Strecke auf.

Insgesamt war es eine wirklich schöne Tour, die ich gerne nochmal fahren würde. Mit 82km war es auch meine bisher Längste, und entsprechend tot war ich, als ich pünktlich zum Abendessen ins Hotel stolperte.

Heute Abend ist nur noch "Beine hoch" und "früh schlafen" angesagt. Ich habe noch keine Ahnung, wie ich die Tour morgen überleben soll...

Samstag, 10. Oktober 2009

Mallorca 2009 - Tag 3

Fast Halbzeit heute, und deshalb war heute mein radelfreier Tag. Zu meinem eigenen erstaunen hab ich es tatsächlich geschafft aufzustehen und vor dem Frühstück laufen zu gehen. Gar keine gute Idee. Mein Körper weigerte sich partout zu Akzeptieren, dass jetzt Jogging (auch noch GA2 *ächtz*) angesagt war und nicht mehr schlafen, was zur Folge war dass ich zwar hechelnd, aber trotzdem nur mit einem Puls knapp über 160 am Strand entlangjapste.



Das Frühstück wollte es irgendwie auch nicht besser machen, und weil draußen keine Sonne war, legte ich mich einfach nochmal ins Bett um den halben Tag zu verschlafen. Nach dem zweiten Aufwachen schrieb ich erstmal Tonnen an Postkarten - ihr macht mich arm! - und beschloss dann, weil die Sonne sich mittlerweile doch überlegt hatte vorbei zu schauen, auf der Sonnenterasse zu lesen, bis es drei wurde.

Um drei nämlich war der vorläufige Höhepunkt des Tages erreicht: mein Massagetermin stand an. Gebucht hatte ich 30min Beine/Rücken für knapp 30€, Sauna und Spa danach noch 1,5 Std inklusive.

Der Masseur war wie aus dem Bilderbuch: Spanier, groß, braungebrannt und ca. 150kg. Aber man hat ja eh nichts von nem knackigen Jüngling, wenn man mit dem Kopf in dieser Matratze steckt.
Insgesamt war die Massage ganz nett, auch wenn mein Physiotherapeut in Offenbach das (zumindest an den Beinen) besser konnte.

Danach ging ich den Spa-Bereich erkunden. Die Sauna erinnerte mehr an einen Brutkasten (sowohl von der Größe als auch von der Anordnung der Sitze) und war in miserablem Zustand. "Kein Schweiss aufs Holz" kennt man wohl in Spanien nicht, und dementsprechend "hübsch" sah das Ganze dann auch aus. Dazu bog sich eine der Liegeflächen so bedenklich durch, dass ich schon beim zusehen Angst bekam.

Der Restliche Bereich bestand aus einem Wassermassagerundgang mit vielen unterschiedlichen Düsen, Duschen, Blubbers und Sprühdingern. Alles in allem eher mäßig spannend, und so war ich 30min später wieder raus, um vor dem Abendessen noch ein bisschen in der Sonne zu lesen.

Ok ich habe das Dampfbad unterschlagen. Aber das liegt daran, dass ich Dampfbäder abgrundtief hasse, weil man sich darin fühlt wie in einem Eierkocher und ich diese ganze Luftfeuchtigkeit aus Schweiss, Wasser und Duftirgendwas, das meist nach frischem Erbrochenen oder zumindest Galle riecht auf den Tod nicht ausstehen kann.

Das Abendessen war auch nur mäßig gut heute, und ich verabschiedete mich recht flott um am Strand nochmal ein paar Runden zu schwimmen. Lustigerweise war das Meerwasser wärmer als das Poolwasser und ausser ein paar Anglern und mir keiner am Strand.

Das war also quasi das erste Mal "Freiwassertraining" auch wenn ich mich nicht allzu weit hinaus getraut habe, weil die Sonne schon fast weg war. Gelernt habe ich trotzdem was. Fürs schwimmen im Meer sollte ich meinen 2er-Kraulrhythmus unbedingt durch einen längeren ersetzen. Ausserdem ist die Beinarbeit ungleich wichtiger als im Pool und das Schlucken von Wasser um Längen ekliger.

Jetzt sitze ich noch auf einen Cocktail an der Bar und tippe euch diesen Artikel und werde gleich noch eine Runde Proviant für Morgen kaufen gehen. Die Radtour schaut richtig hübsch aus, ich freu mich auf viele gute Fotos :)

Fahrradkauf

Wie immer, wenn man etwas Neues für sich entdeckt hat, trifft die anfängliche Euphorie doch recht bald auf die ernüchternde Realität. In meinem Fall waren es die finanziellen Mittel, die mich zurück auf den Boden holten.

Auch wenn laufen, schwimmen und radfahren für sich genommen alles recht simple und kostengünstige Sportarten sind, so kommt bei der Kombination doch so einiges zusammen.

Den größten Batzen stellte für mich zunächst das Rad + passende Ausrüstung dar. Voll guter Dinge verkündete ich am Anfang vergnügt, ich würde mir einfach auf dem Flohmarkt ein Uralt-Rennrad für 20€ zulegen. Das würde schon passen.

Nunja. Leider ist es nicht ganz so einfach. Das Rennrad vom Flohmarkt kann vermutlich genauso viel wie das alte Herrenrad meines Vaters, dass ich im Moment im Alltag nutze: nicht viel. Vor allem sicherheitstechnisch kamen mir da schnell Bedenken und sportlich ist der Unterschied nicht signifikant besser.

Also plante ich um. Das Budget wurde von 20 auf 200 Euro erweitert, ein gebrauchtes Rennrad von eBay oder vom Fahrradflohmarkt sollte es sein. Begierig studierte ich hunderte Auktionen und holte Thorstens Meinung zu jedem Angebot ein.

Ernüchtert gab ich auch diesen Plan nach 2-3 Wochen auf. Im geplanten Budget war nichts zu bekommen. Selbst, wenn ich den gleichen Betrag nochmal draufgelegt hätte gab es nichts. Zumindest nichts, das ich ohne Plateauschuhe hätte fahren können. Denn noch etwas, das mir vorher nicht bewusst war: Radeln ist ein Männersport. Die Zahl der radelnden Damen tendiert (zumindest gefühlt) gegen 0. Daher gibt es nur sehr wenige kleine Räder, und noch weniger davon gebraucht.

Also alles aussichtslos?
Hilfsbereite Freunde und Teamkollegen boten mir an, ihr Räder zu leihen, damit ich mal ausprobieren könne, wie das so wäre. Allerdings erschien mir das auch keine dauerhaft funktionierende Lösung zu sein, und so beschloss ich, den für dieses Jahr geplanten neuen Laptop in den Wind zu schießen und mir statt dessen ein neues Rad zu kaufen.

Clara und Thorsten schleppten mich daraufhin zu Holger, dem Team-Papa und Fahrradladenbesitzer. Der nahm mich auch gleich sehr herzlich unter seine Fittiche und zeigte mir drei Räder in meiner Preisklasse: Zwei Focus Variado Varianten von 2008 und ein Trek 1.2

Darüber musste ich erst mal schlafen. Das Trek war das günstigste Rad, allerdings auch nur mittelmäßig ausgestattet. Die beiden von Focus waren da deutlich besser, wobei das eine mein Budget schon wieder sprengte. Es blieb also nur eines übrig das Preis/Leistungstechnisch sinnvoll war.

Beim nächsten Besuch im Laden entschied ich mich dann nach einer erneuten Probefahrt für das Focus Variado. Dazu kamen Pedale, Schuhe, Handschuhe, Sonnenbrille, Werkzeug, Ersatzschlauch, Luftpumpe, Flaschenhalter + Flasche, Fahrradcomputer und ein Teamtrikot.

Fahrradhosen hatte ich bereits vorher besorgt, Helm, Werkzeugtasche und zweiten Flaschenhalter habe ich als milde Spende von Clara und Thorsten bekommen.

Alles in Allem habe ich für die Fahrrad Grundausstattung wohl ca. 1200-1300 € ausgegeben, etwa soviel, wie mich auch der neue Laptop gekostet hätte. Dafür ist es (hoffentlich) etwas, an dem ich auch noch in ein paar Jahren Freude haben werde, und um Garantie und Service brauche ich mir auch keine Sorgen zu machen.

Freitag, 9. Oktober 2009

Mallorca 2009 - Tag 2

Tag Zwei auf Mallorca begann irgendwie naja. Ich hatte wieder nicht wirklich gut geschlafen und dieses Mal die schlechte Matratze als Schuldigen identifiziert. Das Wetter war aber - entgegen anderslautender Ankündigungen - echt schön. Nach dem Frühstück (ein Spiegelei, Pilze, ein Brötchen und Müsli mit Zitronenjoghurt und Mandarinen + Koffein) machte ich mich also ans radeln.

Bevor es losging hatte ich mich noch in einem der Touri-Läden über der Straße mit Obst und ein paar Vollkornkeksen eingedeckt. So ganz traute ich nämlich der Beschreibung "Einfache Tour" in meinem Heftchen nicht - zurecht, wie sich später herausstellen sollte.

Zu meinem Erstaunen war das Einzige was mir beim Start wehtat der linke Handballen und meine Sitzknochen. Letztere passten sich aber bald wieder in ihre zugedachte Rolle ein, nur die Hand machte auch noch für den Test der Fahrt Probleme. Aber erstmal ging alles ganz toll. Vom Hotel aus ging es über Ses Fotges nach Alcudia und dann weiter nach Port de Pollença, immer an der Küste entlang.
Es gab die ganze Zeit toll ausgebaute Radwege, erst in rot, dann in blau, sodass ich mir bald ein wenig wie Dorothee vorkam - immer den gelben Steinen nach.

Wer übrigens glaubt, Deutschland sei eine Kreiselhochburg, der irrt. Auf Mallorca gibt es quasi keine Kreuzung ohne die runden Dinger mit der abstrakten Kunst drauf. Meist sogar zweispurig.

Kurz nach Port de Polença endete der blaue Radweg und der Berg fing an. Und ja, dieses Mal lasse ich mich nicht davon abspeisen es sei ein "Hügel" gewesen. Zwischen mir und einigen wunderschönen Fotomotiven stand also dieser Berg. Von unten sah der auch recht schaffbar aus. Die Auffahrt klappte erstaunlich gut - bis zur ersten Kurve.

Das Gemeine an Serpentinen ist, dass meine Motivationstaktik nicht funktioniert. "Nach der nächsten Kurve hast du's geschafft!" ist frustrierend, wenn danach immer noch eine auftaucht. Irgendwie bin ich dann doch oben angekommen. Mit vielen "Fotopausen" dazwischen, versteht sich ( Von der Straße aus hatte man einen herrlichen Blick über die gesamte Badia de Polença ).

Oben gab es einen Aussichtspunkt, von dem aus man "El Colomer" begucken konnte, DAS Postkartenmotiv wenn man irgendwo in der Nähe von Formentor ist. Natürlich habe ich auch viele hübsche Fotos gemacht.

Die Landschaft dort ist übrigens wirklich traumhaft. Formentor ist der nördlichste Zipfel der Insel und zugleich der letzte Ausläufer der "Serra de Tramuntana", dem Gebirgszug im Nordosten der Insel, der sich über eine Fläche von 1.067 km² erstreckt. Dazu gehört auch der Puig Major, die höchste Erhebung Mallorcas, mit 1445m. Landschaftlich soll das Ganze, insbesondere die beiden Stauseen Embassament de Cúber und Embassament des Gorg Blau extrem eindrucksvoll sein. Angesichts meines noch unentdeckten Talents für Bergtouren werde ich mir dieses Erlebis allerdings für spätere Mallorcabesuche aufsparen. Ich frage mich ohnehin wer auf die bescheuerte Idee kam, mit nem Rennrad Berge hochzufahren. Es heißt RENNrad, nicht BERGrad oder MOUNTAINbike.



Weiter im Text. Während ich da so auf meinem Felsen saß und bei einer Banane über den Sinn und Unsinn von Bergtouren philosophierte, stellte ich fest, dass die Gewitterwolken, die schon eine ganze Weile über Alcudia hingen, bedrohlich näher gekommen waren. Ausserdem bezweifelte ich stark, dass meine Beine ein zweites Mal diesen Berg hochfahren würden ohne die Gewerkschaft einzuschalten. Die Abfahrt sah aber sehr verlockend aus, und ich erwägte kurz, bis ins Tal zur Cala Pi de La Posada zu fahren und ab da den Linienbus zurück zu nehmen. Aber irgendwie hätte ich dann das Gesicht vor mir selbst verloren. Also beschloss ich, es für dieses Mal bei dem Stand zu belassen, und den Heimweg anzutreten. Immerhin waren das auch noch 30km für meine schmerzenden Beine.

Die Abfahrt war nicht halb so schön und entspannend, wie ich gedacht hatte. Da es meine erste Abfahrt war, die Straße stellenweise sehr schlecht ( besonders in den Kurven ) und sehr eng ( besonders in den Kurven ) war, traute ich mich nicht wirklich die Bremse loszulassen und musste nach der Hälfte anhalten, um meine verkrampften Arme auszuschütteln. Ich glaube ich habe meine Beine dabei "Ätschibätsch" singen hören.

Als ich dann unten war, war ich fast froh, dass es nicht mehr Bergab ging. Die dicke Wolke war bedrohlich näher gekommen, und ich strampelte was das Zeug hält um es möglichst weit trocken zu schaffen.

Kurz vor Alcudia fing es an. Eigentlich war es auch kein Regen, sondern ein See hatte einfach vergessen, dass er eigentlich nicht fliegen kann und sich just in dem Moment daran erinnert, als er sich über meinem Kopf befand.
Und dabei war das Wasser (zumindest jetzt noch) nicht das Schlimmste. Die hübsche Küstenstraße wurde schlagartig zum Alptraum. Ich erinnerte mich, dass im Reiseführer gestanden hatte, die Tour solle an einem windstillen Tag gemacht werden (bis dahin war es auch ganz vorbildlich Windstill gewesen) und jetzt wusste ich auch warum.
Die Böen kamen vom Meer und trafen mich auf der vollen Breitseite. Von der anderen Seite hatte ich durch vorbeifahrende Autos einen kostenlosen extra Berieselungsservice (kennt ihr diese Duschen, die von der Seite sprühen?).

Jedenfalls war ich innerhalb weniger Minuten vollkommen durchnässt und die mallorkinische Kanalisation gab nach wenigen weiteren Minuten auf. Das war der Zeitpunkt, zu dem mir klar wurde, warum es überall diese absurd hohen Bürgersteige gab.

Die Szene ist insgesamt schwer in Worte zu fassen, aber die Aussage, mit einem Tretboot wäre ich besser vorangekommen, fasst sie ganz gut zusammen.

Irgendwann habe ich mich dann in einer einsturzgefährdeten Friedhofskapelle untergestellt, um mich dann, nachdem der Regen wieder ein BISSCHEN nachgelassen hatte, bis zum Burger King in Alcudia weiter vor zu arbeiten.

Eine nasse Radhose fühlt sich übrigens an als hätte man in die Pampers gemacht und man hinterlässt nasse Flecken auf den Stühlen.

Nach dem Aufwämpäuschen ging es ans letzte Stück. Meine Knie hatten mittlerweile die Gewerkschaft erreicht und führten die ersten Verhandlungen. Es sah schlecht für mich aus.
Immerhin fand ich das Hotel dieses Mal auf Anhieb.

Nach der Dusche musste ich feststellen, dass der Wind meinen Badeanzug vom Balkon geweht hatte. Also zu Rezeption, die den Hausmeister beauftragte, das Teil vom Vordach zu retten. Ich könne es später abholen.

Danach bin ich erstmal auf dem Bett ins Koma gefallen, um pünktlich zum Abendessen (Paella und gegrillter Fisch + gegrilltes Gemüse) wieder aufzuwachen.

Danach drehte ich noch eine Runde mit dem Fotoapparat am Strand um danach noch einen alkoholfreien Cocktail an der Bar zu schlürfen, während ich diesen Artikel schreibe.

Alles in allem bin ich nicht wirklich zufrieden. Mit 56 km war es sogar einer weniger als Gestern ( ok, dafür war der Berg dabei ), aber ich war nicht mehr zum schwimmen gekommen. Nunja, das muss dann halt Morgen drin sein. Da ist übrigens Fahrradfreier Tag. Meine Beine seufzen erleichtert.


Mallorca 2009 - Tag 1 zweiter Teil

Kurz nachdem ich den ersten Teil der Erzählung beendet hatte, beschloss ich, ins Hotel zurück zu gehn. Hauptsächlich weil ich befürchtete trotz Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 am nächsten Tag wie ein Brathähnchen auszusehen.

Zurück im Zimmer stellte ich fest, das noch etwa eine Stunde Zeit bis zum Abendessen blieb. Gerade genug um noch das heutige Schwimmpensum abzuarbeiten. Ich drehte also meine Runden (1,6 km) im Pool und schaute mir auf dem Weg zurück ins Zimmer noch den Kraftraum und den Spa-Bereich an. Letzteren werde ich wohl an meinem Fahrradlosen Tag in Anspruch nehmen. Ich überlege ausserdem ob ich mir an diesem Tag eine Massage leisten möchte (30 € für 30 min Beine / Rücken)

Nach einer kurzen Dusche (auch das Poolwasser ist salzig) und eilig übergeworfenen Kleidern gings zum Abendbuffet. Das war sehr vielseitig und lecker. Definitiv besser als das Frühstück. Vor dem Nachtisch musste ich meiner besorgten Mutter noch eine SMS schreiben, dass alles in Ordnung sei ( für sie schweben Personen, die alleine mit dem Fahrrad unterwegs sind ständig in Gefahr von Klippen zu stürzen, ohnmächtig vom Rad zu fallen oder von einer plötzlich auftauchenden Herde Büffel totgetrampelt zu werden. Da die Angst nicht rational Begründbar ist, spielt es auch keine Rolle, dass es auf der Insel keine Büffel gibt). Und danach machte ich mich, nach kurzer Verdauungspause wieder nach draussen zu laufen.

Es war immer noch extrem warm, und ich war innerhalb kürzester Zeit klatschnass. Ausserdem überholten mich auf halbem Weg ein paar Kinder mit Trainer, die sich auf Spanisch über mich lustig machten (Der Trainer rief etwas, dass sich wohl mit "schneller, ihr rennt wie Touristen" übersetzen lässt).

Ansonsten war die Strecke entlang der Strandpromenade aber echt nett und gut beleuchtet, lediglich die ganzen Touristen nervten. Nach 45 min lockerem GA1 Jogging kam ich wieder im Hotel an.

Den restlichen Abend verbrachte ich - nach dem duschen und auswringen meiner Laufsachen - an der Hotelbar mit viel Eistee um die verlorene Flüssigkeit halbwegs zu kompensieren.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Mallorca 2009 - Tag 1 Erster Teil

Nach einer relativ unruhigen Nacht (ich hatte aus Temperatur- und Atemgas Gründen bei offenem Fenster geschlafen), wachte ich müde aber erwartungsvoll, ob der Dinge die da kommen würden, kurz nach 8 auf Drängen meines Weckers auf.

Das Frühstücksbuffet war vielseitig, auch wenn die gesunde Seite irgendwie vergessen worden war. Dafür gab es - wenn man‘s mag - Unmengen an Sausages, Eiern und Speck. Ich gab mich mit 2 Brötchen und etwas Koffein zufrieden und machte danach halt an der Rezeption, um mich nach dem Fahrrad zu erkundigen.

Der Rezeptionsmensch stritt allerdings alles ab. Per Email könne man nichts bestellen, er wisse von nichts und immerhin sei er hier der Chef.
So einfach wollte ich mich aber nicht geschlagen geben. Nach einigem hin und her verschwand er im Hinterzimmer und rief mich kurz darauf auch dort hin. Und, oh Wunder: dort saß Fr. W mit der ich von Deutschland aus per E-Mail die Radsache vereinbart hatte. Sie sagte mir, alles wäre geregelt, ich würde um 10:00 abgeholt.

Ich nutzte die Zeit bis dahin um mich umzuziehen ( Radhose, neues Funktionsunterhemd, Trikot, Brustgurt und Pulsuhr ) und meine Sachen zu packen. Fertig ausgerüstet wartete ich die letzten 10 min im Foyer und ging nochmal die geplante Tour durch.

Der Verleihmensch kam fast pünktlich und das einzige deutsche Wort das er kannte war "Fahrrad". Aber das Reicht ja auch.

Auf dem Weg zum Verleih sah ich zum ersten mal meinen Urlaubsort bei Tageslicht. Eigentlich ist es ganz hübsch hier, so mit Palmenallee und Kunst auf dem Kreisel (genauso scheusslich wie in Deutschland).



Das Leihen selbst lief unkompliziert und schnell. Meine Pedale waren nach einer Minute montiert, nach weiteren 2 min Sattel justieren war alles soweit bereit. Noch schnell bezahlen (100 Euro, autsch!) und los konnte es gehn.
Zum Rad dazu gabs kostenlos zwei Flaschenhalter + Flaschen, Pumpe, Werkzeug & Ersatzschlauch und ein einfacher Tacho war auch dabei.

Das Rad selbst war nicht mehr taufrisch, aber sah solide aus. Lediglich das Geklacker am Vorderrad stört etwas, jedoch habe ich den Sensor des Tachos als Verursacher identifiziert und für ungefährlich befunden.

Also auf zur ersten Tour. 55km standen auf dem Plan. So eine Strecke hatte ich schon öfter geschafft, war also guter Dinge.
Zunächst ging es ein Stück entlang der Küste um dann bei Ses Fotges links abzubiegen. Entlang des Naturschutzgebietes dann weiter die Strasse entlang Richtung Sa Pobla. Die Kartoffelhauptstadt war genau so langweilig wie man es von einem Dörfchen mit diesem Titel erwartet, aber das hatte der Reiseführer schon prophezeit. Allerdings wirkte das Städtchen doch sehr verschlafen authentisch inmitten seiner von stinkenden Wassergräbern eingefassten Katoffelfeldern.

Danach gings weiter über Llubi nach Sineu. Die Strecke war wunderschön, ein schmales, kaum befahrenes Sträßchen, von Olivenhainen gesäumt, dass sich über sanfte Hügel (keuch!) schlängelte. Angesichts dieser Hügelchen kamen mir die ersten Zweifel an meiner ambitionierten Urlaubstrainingsplanung.


Irgendwie habe ich es dann doch geschafft anzukommen. In Sineu angekommen machte ich erstmal - wie vom Reiseführer empfohlen - Pause in einem Café.
Nachdem ich etwas Flüssigkeit und Schatten aufgetankt hatte, machte ich mich zu Fuss auf, um ein wenig mehr von der Altstadt zu sehen.

Wenngleich wenig entzückt darüber, dass mir jetzt noch 20km Heimweg bevorstanden, trennte ich mich dann doch von den niedlichen kleinen Gässchen um das letzte Stück zu bewältigen.
Bereits beim ersten Tritt in die Pedale wusste ich, dass es die Hölle werden würde.

Aber es hielt sich in Grenzen.
Der Tourenplaner war gnädig gewesen: nach Sineu folgten einige wunderschöne Abfahrten (die bösen Hügel wieder runter), zunächst durch Oliven und Orangenbäume, später über Felder mit Blick von den Bergen im Westen bis zu den Hügeln im Osten. Kurz darauf passierte ich Maria de la Salut, dem ich aber keine nähere Beachtung schenkte.

Santa Margalida, das als nächstes vor mir auftauchte, beeindruckte dagegen mit einer Kirche auf dem höchsten Punkt des Hügels (sic!), auf dem das Städtchen lag.
Angesichts meiner verbrauchten Kraftreserven konnte ich ihr aber nicht die Bewunderung zukommen lassen, die ihr eigentlich zugestanden hätte.

Die letzten 3 km bis Son Baulo / Can Picafort habe ich dann auch noch irgendwie geschafft um dann, völlig erschöpft, mein Hotel nicht zu finden.

Mist.

Nach 2km sinnlosem Herumgegurke half mir eine nette Dame im Zeitschriftenladen weiter. Ich sei an der ersten Kreuzung falsch abgebogen. Also 2km zurück.

Irgendwie bin ich dann doch angekommen. Das Fahrrad in der Tiefgarage des Hotels verstaut und dann erstmal ab unter die Dusche.

Danach wollte ich endlich den Strand sehen. Also in den Bikini gehüpft, Buch und Strandtuch eingepackt, auf dem Weg noch eine Billigsonnenbrille und -luftmatratze gekauft und da war ich.

Nachdem ich eine halbe Stunde lang faul auf dem Wasser herumgetrieben war, liege ich jetzt am Strand und schreibe den Kram auf.


Fortsetzung folgt...

Mallorca 2009 - Die Anreise

Urlaub endlich. Der fing aber leider nicht ganz so stessfrei an, wie geplant. Dummerweise hatte weder ich noch die zur Hilfe geholte Manneskraft genug "Schmackes" um meine Pedale abzuschrauben. Also musste ich Mittwochs Morgens nochmal zu Holger in den Laden rauschen, damit mir dort ein Mechaniker in 20sek mit einem 50cm langem Gabelschlüssel die Schrauben lockerte und ich sie dann zuhause selbst komplett lösen konnte.

Soviel also vorweg. Immerhin klappte der Rest reibungslos. Um 12 war ich am Darmstädter Hauptbahnhof, 12:30 fuhr der Shuttlebus nach Frankfurt Hahn (Eigentlich ist es eine Frechheit, dass sich dieser Flughafen "Frankfurt" nennen darf) ab.

14 Uhr waren wir in Hahn, 5min später hatte ich meine Tasche abgegeben und gönnte mir bevor ich zum Gate ging noch eine Currywurst ( Das ist so ziemlich das Gesündeste was dort zu haben ist).
14:45 durfte ich dann durch die Schleuse und dann bis 16:30 (10 min Verspätung) am Gate warten. Der Flug war dafür genial. Als Mallorca in Sicht kam, waren alle Berge an der Nordostküste in ein Wolkenmeer getaucht. Die tief stehende Sonne lies alles glitzern und funkeln wie Diamanten, Wenn ich zuhause bin, lasse ich euch an den Fotos teilhaben, die ich trotz Verbot der Stuardess bei der Landung gemacht habe.

Landung war holprig und ohne Klatschen, mein Gepäck hatte ich 10 min später eingesammelt und um Punkt 19 uhr saß ich im Bus. Der wartete allerdings noch eine volle Stunde mit dem losfahren, sodass ich dann erst gegen 22 Uhr im Hotel ankam und auch wegen der schlechten Lichtverhältnisse nicht viel von der Fahrt hatte.

Das Hotel schockierte mich auf den ersten Blick etwas. Es wurde vermutlich vor ca. 50 Jahren gebaut und eingerichtet, und so sieht es heute noch aus. Allerdings ist alles tipptopp sauber und gepflegt und das Personal ist superfreundlich.

Trotz der späten Ankunft habe ich im Restaurant noch einen Salatteller bekommen und sogar noch ein Getränk aufs Haus. Draussen war grade das Animationsprogramm in vollem Gang und ich muss zugeben, dass eine Spanierin, die mit starkem Akzent den "Anton aus Tirol" zum Besten gibt so absurd ist, dass man schon wieder drüber lachen kann.

Nachdem ich mein Zimmer zwei Stunden lang gelüftet hatte war es auch klimatisch und Sauerstofftechnisch echt aushaltbar und ich machte mich nach 10 min Fernsehen ( böse japanische Fischer schlachten Delfine in einer versteckten Bucht ab ) und 30 min Trainingsplanung für die Urlaubswoche ( knapp 400 Radkilometer ) auf den Weg ins Land der Träume.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Mein erster Wettkampf

Ich habe Wettkämpfe immer gehasst. Das mag an traumatischen Erlebnissen in meiner Kindheit liegen ( ich bin bei den Bundesjugendspielen grundsätzlich als erste losgesprintet und lag dann nach einer halben Bahn hechelnd am Rand) oder an der Tatsache, dass der einzige andere Sport der in meiner Familie betrieben wird, Schach ist. Jedenfalls war dies mein allererster ganz eigener Wettkampf.

Für dieses historische Ereignis hatte ich mir den Hugenottenlauf am 20.09.2009 in Neu Isenburg herausgesucht. Nach grade mal 4 Wochen Training von quasi 0 ab, sollte es der 5000 m Volkslauf werden. Clara, die mir ihre Unterstützung für das Erste Mal zugesagt hatte konnte leider verletzungsbedingt nicht mitmachen und Thorsten hatte mir einen Tag zuvor abgesagt. Also war ich ganz allein. Und habe es tatsächlich geschafft mich am Wettkampftag um 6:00 aus dem Bett zu quälen. Sonntags. Eigentlich hätte ich alleine für diese Leistung eine Medallie bekommen sollen. Da die Züge Sonntags um diese Uhrzeit nur stündlich fahren war ich also um 7:00 in Neu Isenburg am Bahnhof.

Ich machte mich auf den Weg zur Anmeldung, der glücklicherweise durch große Schilder einfach zu finden war - dachte ich. Als nämlich auf einmal kein Schild mehr kam und ich mitten in einem Wohngebiet stsnd wurde mir klar, dass ich wohl ein Schild verpasst haben musste. Also zurück, um dann mi ca. 20 min Umweg endlich auf dem Gelände anzukommen.

Um 7:25 war dort noch kein Mensch.
Offiziell sollte die Anmeldung zwar 7:15 öffnen, aber natürlich war keiner ausser mir so verrückt such tatsächlich zu der Uhrzeit dort aufzuschlagen. Immerhin musste ich so nicht anstehen.

Der nächste Schock kam postwendend: die Dame am Schalter konnte meine Unterlagen nicht finden. Dabei hatte ich mich schon eine Woche zuvor angemeldet, und war mittlerweile so Pleite, dass es nicht mal mehr fürs Nachmelden gereicht hätte. Das Problem löste die Dame aber geschickt mit der Frage:" Sind Sie sicher, dass Sie sich für den Halbmarathon angemeldet haben?"

In der 5k Kiste fand sie dann auch meine Unterlagen. Da stand ich also mit meiner Startnummer, die ich in den folgenden 30 min ca. 5x woanders befestigte. Vorne Mitte, vorne seit, weiter oben etc. Ich beschloss, dass sie mich auf dem Rücken am wenigsten störte und lies sie dort.
Mittlerweile war die Zeit fortgeschritten und ich beschloss mich noch - zumindest sporadisch - einzulaufen. Nach ca. 200m entlang der Wettkampfstrecke kehrte ich entmutigt um. Alle wirkten viel motivierter, sportlicher und professioneller als ich. Aber es war ja nicht mehr lange bis zum Start.

Zusammen mit den ca 50 anderen Läfern und Walkern versammelte ich mich also vor dem Start. Während ich dort wartete, hörte ich, wie sich die beiden Damen vor mir über die Befestigung der Startnummern unterhielten. Vorne sollten die befestigt werden, damit beim Zieleinlauf leichter abgeharkt werden können. Ich bitte also - panisch, immerhin sind es nur noch 5 min bis zum Start - eine der Damen darum, mir die Nummer von hinten abzumachen, um sie vorne zu befestigen. Dabei komme ich mit der Dame ins gespräch. Sie ist letztes Jahr hier ihre Bestzeit gewalkt und hofft dieses Jahr dad Ergebnis noch zu verbessern. Ihre Enkelin feuert sie an. Sie wünscht mir viel Glück und ich befürcht kurzzeitig dass die Gute vor mir ins Ziel laufen wird.

Dann geht es endlich los. 30 minuten sind mein Ziel. Ich habe einen Plan im Kopf, wann ich wie schnell laufen will um das zu schaffen. Der wird aber schon nach kurzer Zeit zunichte gemacht, weil ich feststellen muss, dass die Aussage " Jeder Kilometer ausgeschrieben" nicht für den Volkslauf gilt. Ausserdem haben mich schon gefühlte 200 Menschen überholt. Zum Teil munter über due nezsten Modetrends/Fussballergebnisse plaudernd. Na toll. Ich laufe trotzdem weiter und stelle fest, dass die Idee mit dem langsam anfangen und dann steigern nicht so aufgeht. Irgendwie klappt das mit dem Steigern erst 500m vor Schluss und als ich die schöbe Waldstrecke verlasse und ins Stadion einbiege sehe ich entsetzt die Uhr im Ziel von 29 auf 30 umschalten. Nun, ich habe daraufhin beschlossen, dasd meun Ziel ja besagte 30 min, was im Endeffekt bedeutet: es darf nur keine 31 vorne stehen. Also habe ich noch einmal Gas gegeben ( während des laufens war ich sehr fasziniert davon woher die Kraft kam und dass es bestimmt sehr motiviert und cool aussehen musste) und lief tatsächlich um 30:56 min nach Start durchs Ziel.

Uff. Nachdem ich wieder Luft bekam und einen Schluck hetrunken hatte sah ich die freundliche Dame vom Begin des Rennens wieder. Auch sie hatte ihr Ziel erreicht und wir beglückwünschten uns gegenseitig. Danach machte ich mich auf den Heimweg, wo ich nach einer Dusche ins Bett fiel und 4 Stunden später wieder aufwachte. Das Internet offenbarte mir einen 24. Platz bei den laufendrn Damen, also war ich zumindest nicht letzte geworden.

Man muss schon verrückt sein seine Freizeit für sowas zu opfern. Aber irgendwie mag ich verrückt.

Ein neuer Anfang

Nachdem viele mich darauf angesprochen haben, doch zu dokumentieren was ich im Urlaub so treibe, habe ich dieses Blog eingerichtet. Für alle, die sich fragen worum es eigentlich geht, sei das hier kurz erläutert:

Mein Name ist Eva, ich bin 22 Jahre jung, lebe und studiere in Darmstadt. Und ich habe seit einigen Jahren eine "spinnerte" Idee in meinem Kopf. Ich möchte einmal einen Triathlon finishen. So einen richtigen. Einen Ironman.

Die Idee kam mir zum ersten Mal als ich noch die Schulbank drücken musste. Ich muss dazu gestehen, dass ich während meiner Schulzeit schon relativ verrückte Dinge getan habe, weil mir grundsätzlich einfach nichts mehr Spaß macht, als genau das zu machen, was alle anderen am wenigsten von mir erwarten. So habe ich in der 10. Klasse beschlossen, dass ich keine Lust mehr hatte, beim Sport die letzte zu sein und bin fortan vorne mitgelaufen. Trotz meiner damals stolzen 95kg. In der Oberstufe habe ich dann Sport Leistungskurs gewählt, eigentlich nur weil alle immer so schön blöd geguckt haben wenn ich das erzählt habe. Eigentlich habe ich mich auch ganz wacker geschlagen.

Nach dem Abi habe ich ein halbes Jahr gejobbt und nebenbei mit Hilfe der WeightWatchers ca. 20 kg abgespeckt. Leider findet mein Körper nämlich Sport zwar echt toll, sieht aber überhaupt nicht ein deshalb auch nur ein Kilo zu verlieren. Dieses Gewicht konnte ich bis auf 5kg die immer wieder schwanken auch bis heute halten.

Anfang diesen Jahres habe ich beschlossen, dass ich mit knapp 80kg (bei 1,65 m Körpergröße) immer noch zu dick bin und deshalb einen neuen Abnehmversuch gestartet, der mehr als kläglich verlief. Während der Sommermonate machte es dann auf einmal Klick. Ich hatte grade aufgrund einiger Probleme einen persönlichen psychischen Tiefstpunkt und suchte verzweifelt nach einem neuen Ziel im Leben. Dabei fiel mir meine Idee von damals ein. Triathlon. Zufällig hatte ich erfahren, dass eine Arbeitskollegin, ich war zu dem Zeitpunkt für drei Monate Praktikantin bei einem Internetunternehmen, ebenfalls vor kurzem mit dem schönen Sport begonnen hatte. Also machte ich mich daran Clara über alles was sie so wusste auszuquetschen. Und bekam mehr und mehr interesse.

Mitte August 2009 habe ich dann mit dem Training begonnen.