Es sind frische 2°C, wolkig, aber ich kann ein wenig blauen Himmel sehen. Immerhin kein Schneeregen, wie angekündigt. Heute steht der Grüngürtel-Radweg auf dem Plan. 62km sollen es sein, einmal rund um und quer durch Frankfurt durch. Und dabei die ganze Zeit im Grünen. Klingt traumhaft und ist es auch.
Der Struwwelpeter |
Diesen Part der Strecke kenne ich schon von früheren Touren, ich mag den Stadtwald, und wegen der doch recht anspruchsvollen Temperaturen ist kaum etwas los auf den Wegen. Dafür hat man einen großartigen Blick auf die Stadt, und als ich den Wald kurz vor Höchst verlasse um über eine Lichtung zu fahren (auf der mir auch der "Struwwelpeter" begegnet) kommt sogar die Sonne raus und es ist einfach traumhaft.
Höchst |
Entlang der Nidda dann ab, quer durch Frankfurt. Vorbei an Nied, quer durch Rödelheim und Hausen nach Praunheim in den Niddapark (ehemaliges BuGa-Gelände). An dem Kiosk dort lege ich eine kleine Kaffee-Pause ein um mich wieder aufzuwärmen. Ich habe ziemlich exakt 40km hinter mir und bin seit 2 Stunden unterwegs. Die Füße jammern langsam etwas, der Hintern hält erstaunlich gut durch.
Im Niddapark |
Weiter gehts in Richtung Nordosten, vorbei an Eschersheim, immer schön an der Nidda lang. In der Ferne sind Riedberg und Bonames zu erkennen. Ich verlasse die Nidda mit einem Rechtsschwenk bei Berkersheim, der Frankfurter Berg entpuppt sich dabei als gar nicht mehr so harmlos wie gedacht, mit Mittlerweile knapp 50km in den Beinen. Weiter geht es in Südlicher Richtung. Bei Preungesheim über die A661 und schon wieder geht es Bergan über die Felder.
Ich biege (mal wieder) falsch ab und lande auf dem Lohrberg. Als ich mich grade ärgern will entdecke ich die atemberaubende Aussicht und beschließe, es lieber zu lassen, und dafür für mich ganz heimlich zu beschließen, dass ich Frankfurt vielleicht doch ein bisschen mag.
Lohrberg mit Blick nach Süden |
Ich fahre ein Stück den Berg runter, um dann scharf links abzubiegen und wieder nach oben zu fahren, zurück zum Radweg. Der führt nämlich weiter nach Osten bis Bergen-Enkheim, um dann scharf links mal wieder den Berg hoch zu führen. Ich überhole einen anderen Mountainbiker und fühle mich super, obwohl es stetig auf und ab geht. Aber die Beine haben immer noch genug Kraft, um die kleineren Hügel im Stehen hochzusprinten. Es lebe der Trainingseffekt. Mittlerweile steht auf dem Tacho fast eine 60 und ich denke mir, dass es langsam auch Zeit wäre, nach Hause zu kommen.
Durch den Wald, vorbei am Heinrich-Kraft-Park geht es dann steil bergab (leider zu viel Schotter um rollen zu lassen) nach Fechenheim. Noch kurz über die Hanauer Landstraße und schon landet man in der Mainschleife und auf meinem üblichen Laufweg. Home, sweet Home.
Der Tacho klettert auf die 70 und meine Beine beginnen, sich ernsthaft zu beschweren. So langsam reicht es. Die Carl-Ulrich-Brücke ist die letzte, und nach 72km komme ich ziemlich happy zuhause an.
Definitiv eine schöne Tour, Schilder sind reichtlich vorhanden, zeigen aber nicht immer eindeutig in welche Richtung man fahren soll. Auch gab es vor einigen Jahren eine Änderung der Streckenführung, weshalb man zwischenzeitlich anderen Schildern folgen muss, oder man landet im nirgendwo. Leider weist einen da niemand drauf hin. Aber was solls. Ich kann die Tour jedem nur empfehlen.
Ich hatte meine bisherigen Grüngürtelversuche immer entnervt aufgegeben, da die Ausschilderung mir immer Rätsel aufgab. Dein Post hat mich jetzt angespornt, es nochmal zu wagen - und tatsächlich hab ich es einmal um die Stadt geschafft. Dass ich durch das gelegentliche Verfahren statt 63 km knappe 77 km gefahren bin, würd ich als "gerade noch OK" bezeichnen :)
AntwortenLöschenVielen Dank für die Inspiration!